Weltgesundheitsorganisation beklagt Medikamentenmangel in Syrien

Genf – Wegen der immer heftigeren Kämpfe in Syrien leidet die Bevölkerung unter einem zunehmenden Medikamentenmangel. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) heute in Genf mitteilte, wurden die Pharmafabriken bei Aleppo, Homs und Damaskus bei den jüngsten Kämpfen schwer beschädigt.
Vor dem Aufstand gegen die Staatsführung unter Präsident Baschar al-Assad habe sich Syrien zu 90 Prozent selbst mit Medikamenten versorgt, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic. Infolge von Versorgungsengpässen, Sanktionen und Zerstörungen sei die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zunehmend bedroht.
Im Einzelnen beklagte die WHO einen Mangel an Antibiotika und an Medikamenten für chronische Krankheiten, gegen Tuberkulose, Hepatitis, Bluthochdruck, Diabetes und Krebs. Zahlreiche Krankenhäuser und Gesundheitszentren seien geschlossen worden. Derzeit leistet die WHO nach eigenen Angaben medizinische Hilfe für 700.000 Einwohner Syriens.
Das Welternährungsprogramm (WFP) machte unterdessen darauf aufmerksam, dass sich auch die Lebensmittelversorgung in Syrien verschlechtere. Rund 1,5 Millionen Menschen, besonders in ländlichen Gebieten, benötigen laut WFP im nächsten halben Jahr Lebensmittelhilfe.
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