Weltgesundheitsorganisation und Ärzte warnen vor Heilversprechen gegen Aids

Harare/Kapstadt – In Simbabwe sorgt der Anführer einer populären Freikirche mit seiner Behauptung für Aufsehen, eine Heilmethode für HIV/Aids gefunden zu haben. Mediziner und Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisierten den selbsternannten „Propheten“. Simbabwes Polizei stürmte nun bei einer Razzia das Büro des Kirchenführers und stellte Proben seiner „Kräuterkur“ sicher, wie lokale Medien heute berichteten.
Demnach zählt Walter Magayas Pfingstbewegung mehrere Zehntausend Anhänger und verfügt in dem südafrikanischen Land über großen Einfluss. Entsprechend besorgt reagierten Ärzte und Vertreter der Regierung, als Magaya verkündete, mithilfe einer Kräutermischung HIV/Aids und auch Krebs heilen zu können.
Die Organisation Simbabwes Ärzte für Menschenrechte (ZADHR) verurteilte den populären Pastor. Zudem drohte sie, Klage einzureichen, sollte Magaya nicht innerhalb von sieben Tagen seine Behauptung zurückziehen. Wie der südafrikanische Nachrichtendienst Eyewitness News berichtet, hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen.
Kritik kam auch vom WHO-Landesvertreter Alex Gasasira. Er appellierte an von HIV/Aids betroffene Simbabwer, weiter die bekannten Medikamente einzunehmen. „Für eine HIV-Infektion gibt es keine Kur. Nur antiretrovirale Medikamente (ARV) können das Virus unter Kontrolle bringen und dafür sorgen, dass Menschen mit HIV lange und erfüllt leben“, so Gasasira.
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