Weltgipfel für traditionelle Medizin: WHO will Evidenz verbessern

Neu Delhi – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will traditionelle Medizin mehr in den Fokus rücken. Am vergangenen Freitag endete der zweite Weltgipfel für traditionelle Medizin mit der Delhi-Erklärung.
Ziel ist eine gemeinsame Ausrichtung für Länder weltweit zur Integration traditioneller Medizin in etablierte Gesundheitssysteme. Im Rahmen der Delhi-Erklärung einigten sich die Mitgliedstaaten und Interessengruppen auf vier Schritte zur beschleunigten Umsetzung der WHO-Strategie für traditionelle Medizin 2025–2034.
So soll etwa die Evidenz zu traditioneller Medizin verbessert werden. Dafür hat die WHO in diesem Jahr unter anderem eine digitale Plattform zur traditionellen Medizin erstellt (The WHO Traditional
Medicine Global Library).
„Das Sammeln, Bewahren und Teilen vielfältiger Informationsquellen zu traditioneller, komplementärer und integrativer Medizin aus verschiedenen Ursprüngen auf globaler Ebene und die Gewährleistung eines gerechten Zugangs soll Lern- und Entscheidungsprozesse unterstützen“, heißt es von der WHO.
Vertreterinnen und Vertreter unter anderem aus Politik, Wissenschaft, Medizin, indigenen Gemeinschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen aus mehr als 100 Ländern haben an dem WHO-Gipfel vom 17.-19. Dezember teilgenommen.
Neben der WHO hat das indische Ministerium für Ayush den Gipfel organisiert, der vom 17. bis 19. Dezember stattfand. Ayush steht für Ayurveda, Yoga, Naturheilkunde, Unani, Siddha und Homöopathie.
„Traditionelle Medizin ist keine marginalisierte Option, sondern eine lebendige Wissenschaft und ein gemeinsames Erbe“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO bei der Abschlusszeremonie des Gipfels. Sie sei ein wesentlicher Bestandteil der universellen Gesundheitsversorgung, starker Gesundheitssysteme und einer nachhaltigen Entwicklung.
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