Ausland

Weltweit verfügbare natürliche Ressourcen für dieses Jahr verbraucht

  • Mittwoch, 27. Juli 2022
/blende11.photo, stock.adobe.com
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Berlin – Die Menschheit verbraucht jedes Jahr mehr natürliche Ressourcen, als die Erde erneuern kann. Ab dem sogenannten Erdüberlastungstag morgen beanspruchen die Menschen mehr davon als ihnen für dieses Jahr eigentlich zur Verfügung stehen. Das ergaben Berechnungen des Global Footprint Networks mit Sitz in den USA und der Schweiz. Der Tag liegt damit früher als noch im vergangenen Jahr.

„Wir leben ab Donnerstag bei unserer Erde auf Pump“, sagte Christoph Bals von der Umwelt- und Entwick­lungs­organisation Germanwatch laut Mitteilung. „Momentan verbraucht die Menschheit rechnerisch 1,75 Erden, die Konsequenzen dieser Übernutzung bürden wir insbesondere den Armen heute und den nachfol­genden Generationen auf – und das mit wachsender Intensität.“

Das Klima sei aus den Fugen, sagte Olaf Bandt, Vorsitzender des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) laut Mitteilung. „Wir müssen die dramatischen Auswirkungen der Klimakrise und des weltweiten Artenster­bens unverzüglich begrenzen.“

Die Organisationen sehen vor allem Unternehmen und Politik in der Verantwortung. „Die Bundesregierung muss klare gesetzliche Vorgaben in die Wege leiten, die den planetaren Grenzen Rechnung tragen: Für den Ressourcenschutz, die Energieeffizienz und den Boden­schutz“, sagte Bandt.

Germanwatch sieht Deutschland und die Europäische Union in der „besonderen Verantwor­tung“, den ökologi­schen Fußabdruck zu reduzieren. Dafür solle sich die Bundesregierung stärker in die Verhandlungen zum Kli­mapaket der EU einbringen. „Das Paket sollte beispiels­weise sicherstellen, dass der Luftverkehr endlich Zerti­fikate im Emissionshandel für seine volle Klimawirkung kaufen muss.“

Der diesjährige Erdüberlastungstag liegt früher als noch im vergangenen Jahr. 1970 überstieg der Verbrauch nach Angaben von Germanwatch zum ersten Mal die vorhandenen Ressourcen, bis 2000 wanderte der Erd­überlastungstag bereits vom Dezember in den September. Seit 2018 fällt der Erdüberlastungstag auf Ende Juli – mit Ausnahme von 2020, als die Coronapandemie kurzzeitig für weniger Ressourcenverbrauch sorgte.

Einzeln betrachtet hatte Deutschland schon Anfang Mai den ihm zustehenden Vorrat an natürlichen Ressour­cen für dieses Jahr aufgebraucht. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären nicht nur 1,75, sondern rund drei Erden nötig.

dpa

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