Weniger akutmedizinische Fälle bei der Knappschaft

Bochum – Während des zweiten Coronalockdowns sind auch bei den rund 1,5 Millionen Versicherten der Knappschaft Bahn See die akutstationären Fälle deutlich zurückgegangen. Das teilte die Krankenkasse mit.
Demnach wurden zum Beispiel gut 20 Prozent weniger Patienten mit einem Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingeliefert. Beim Schlaganfall lag der Rückgang bei minus 24 Prozent und bei der Schenkelhalsfraktur gab es im zweiten Lockdown einen Rückgang von 27 Prozent.
Auch eine im Deutschen Ärzteblatt erschienenen Metaanalyse wies darauf hin, dass die Einweisungen von Patienten mit Myokardinfarkt während des Lockdowns in der COVID-19-Pandemie deutlich rückläufig waren.
Wurden vor dem Lockdown täglich durchschnittlich rund 41 Patienten mit Herzinfarkt eingewiesen, ging während des Lockdowns diese Zahl um 64 Prozent auf rund 15 Patienten pro Tag zurück, zeigte die Auswertung.
Den Rückgang bei den Frakturen führt die Knappschaft auf eine deutliche Reduktion der Bewegungsfreiheit und die damit verbundene Einschränkung der Mobilitätsmöglichkeiten während der Lockdowns hin. Der Aktivitätsradius, der zu einem Sturzereignis hätte führen können, sei eingeschränkt gewesen, sagte der Knappschafts-Experte Markus Bruckhaus-Walter.
Er warnte, mit Wiederaufnahme der Trainings und der allgemeinen Wettkampfvorbereitungen steige das Risiko für Muskel, Gelenk- und Sehnenverletzungen durch Überlastung stark an. Der Sportmediziner rät daher „zunächst mit geringer Intensität anzufangen und mehrfache Wiederholungen“ zu machen. „In den ersten zwei Wochen gilt: Start low, go slow“, betonte er.
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