Weniger feste Plätze für Kurzzeitpflege in Bayern

München – Die Zahl der Einrichtungen in Bayern, die ausschließlich Plätze für Kurzzeitpflege bereitstellen, hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Im Jahr 2017 wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums 250 Kurzzeitpflegeplätze von 36 Häusern angeboten.
Dazu kämen 5.470 Plätze, die flexibel, von Pflegebedürftigen die nicht dauerhaft im Heim leben, genutzt werden könnten. Aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor. Laut der Pflegestatistik des Jahres 2011 waren es noch 232 Heime, die 680 feste und 4.980 flexible Plätze anboten.
„Für die Betreiber eines Heims ist die Kurzzeitpflege wirtschaftlich nicht rentabel und schwierig zu planen. Sie müssen immerhin das Personal dafür vorhalten“, erklärte ein Sprecher der Vereinigung der Pflegenden in Bayern vorgestern. „Außerdem herrscht ein großer Mangel an Pflegekräften. Der Beruf des Pflegers muss auch durch die Politik wieder interessant gemacht werden.“
Die Kurzzeitpflege ist für Menschen, die sich zu Hause um ihre Angehörigen kümmern, eine wichtige Entlastung. 2017 waren in Bayern laut Pflegestatistik knapp 400.000 Menschen auf Pflege angewiesen. Im Vergleich zum Jahr 1999 ist die Zahl damit um 100.000 gestiegen.
Grund dafür ist laut bayerischem Gesundheitsministerium auch der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff, der seit Anfang 2017 gilt. Durch das neue Begutachtungssystem gelten mehr Menschen (rund 50.000) als pflegebedürftig.
Laut der Vereinigung der Pflegenden in Bayern müssen von der Politik mehr Fördergelder für den Bau und Betrieb von Pflegeheimen bereitgestellt werden. Ebenso sollte darüber nachgedacht werden, ob unrentable Krankenhausbetten für die Kurzzeitpflege verwendet werden könnten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: