Weniger Hessen bekommen Hilfe zur Pflege

Wiesbaden – Rund 28.000 Hessen haben im vergangenen Jahr Hilfe zur Pflege erhalten. Das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Landesamt in Wiesbaden heute berichtete.
Rund zwei Drittel der Leistungsbezieher waren Frauen. Diese waren mit durchschnittlich 80,7 Jahren wesentlich älter als die männlichen Empfänger mit 72 Jahren. Die meisten Betroffenen nahmen die Hilfe zur Pflege in Einrichtungen in Anspruch. 94 Prozent der Leistungen wurden für die stationäre Pflege aufgewendet.
Eine mögliche Erklärung für den etwas kleiner gewordenen Kreis der Empfänger könnte sein, dass andere Träger Pflegekosten übernommen haben, wie das Amt weiter mitteilte.
Die Hilfe zur Pflege wird Bedürftigen gewährt, die wegen Krankheit oder Behinderung bei den gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen ihres Alltags auf fremde Hilfe angewiesen sind – und weder sie noch beispielsweise Angehörige die Pflegekosten tragen können.
Die Zahl der Empfänger von Eingliederungshilfen ist in Hessen hingegen im Jahr 2018 gestiegen. Sie werden Menschen gewährt, die durch eine vorhandene oder drohende Behinderung wesentlich darin eingeschränkt sind, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes erhielten im Laufe des vergangenen Jahres 66.334 Personen Eingliederungshilfe. Das sind knapp zwei Prozent mehr gewesen als 2017.
Wie die Behörde in Wiesbaden weiter erklärte, seien gut 59 Prozent von Empfängern außerhalb von Einrichtungen bezogen worden und 53 Prozent von Empfängern innerhalb von Einrichtungen. Mehrfachmeldungen waren möglich. Empfänger verschiedener Hilfen werden bei jeder Art beziehungsweise an jedem Ort der Gewährung gezählt, innerhalb und außerhalb von Einrichtungen.
Die Hilfeart „Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft“ kam mit einem Anteil von 80 Prozent am häufigsten vor. 28 Prozent erhielten Leistungen zur Beschäftigung und zehn Prozent Hilfen zur schulischen Ausbildung. Die Eingliederungshilfen seien vor allem von jungen Menschen in Anspruch genommen worden. Das sei durch heilpädagogische Leistungen für Kinder zu erklären.
Die Mehrheit der Leistungsbeziehenden war den Angaben zufolge männlich (59 Prozent). Die Empfänger seien mit 33,7 Jahren im Durchschnitt jünger als die Empfängerinnen (37,4 Jahre) gewesen.
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