Weniger PCR-Tests, Positivrate bei 45,9 Prozent

Berlin – In der ersten Augustwoche vom 1. bis 7. des Monats erfolgten in Deutschland rund 16 Prozent weniger SARS-CoV-2-PCR-Tests als in der Vorwoche. Insgesamt befundeten die medizinischen Labore 580.908 PCR-Untersuchungen gegenüber 691.180 in der Vorwoche.
266.899 Tests wurden in der ersten Augustwoche positiv befundet (Vorwoche 352.127) – ein Rückgang um 24 Prozent. Das berichtet der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM). Die Auslastung der 183 teilnehmenden medizinischen Labore in Bezug auf SARS-CoV-2-PCR-Tests liegt damit im bundesweiten Durchschnitt bei rund 21 Prozent.
Laut dem Verband ist „von einer signifikanten statistischen Untererfassung von an Corona Erkrankten auszugehen, da nicht mehr alle symptomatischen Personen mit der PCR untersucht werden“. Allerdings sollten Testungen mittels PCR nach Meinung vieler Experten ohnehin auf das medizinisch Notwendige und den Schutz vulnerabler Gruppen fokussiert werden.
„Wie das Robert -Koch-Institut bereits ausgeführt hat, ist es wichtiger, die Tendenz und Entwicklung des Infektionsgeschehens zu bewerten, als jede einzelne Coronainfektion mit einer PCR zu bestätigen“, sagte Michael Müller, Vorsitzender des ALM.
Für die kommenden Wochen erwartet der ALM aber wieder einen deutlichen Anstieg des Infektionsgeschehens. Besonderes Augenmerk sollte daher vor allem auf dem Schutz der vulnerablen Gruppen liegen. „Wichtig ist der frühzeitige Zugang zur antiviralen Therapie, vor allem bei Patienten mit Risiko für einen schweren Verlauf, insbesondere bei Immunsuppression“, hieß es aus dem Verband.
Auch der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) geht von einer hohen Dunkelziffer bei den Coronainfektionen aus.
Der Vorsitzende des Verbandes, Johannes Nießen, bezifferte diese jetzt auf das zwei- bis dreifache der bekannten Infektionszahlen. Er plädierte für eine verstärkte Überwachung von Abwässern. Infektionsausbrüche und Virusvarianten könnten darüber frühzeitig erkannt und präziser vorhergesagt werden, so der BVÖGD-Vorsitzende.
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