Wertschätzung am Arbeitsplatz für Gesundheit wichtiger als Gehalt
Idstein – Ob Mitarbeiter mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind und gesund bleiben, hängt nicht in erster Linie vom Geld ab. Wertschätzung auch von außen zum Beispiel durch Familienmitglieder, Freunde oder die Öffentlichkeit trägt in hohem Maße zum Wohlbefinden von Mitarbeitern bei. Das berichten Wissenschaftler der Hochschule Fresenius nach einer zwölfmonatigen Analyse bei dem Logistikunternehmen DB Schenker Rail AG. Die Mitarbeiter sind dort für die Instandhaltung von Güterwaggons zuständig und die Studie bezieht biomechanische und physiologische Belastungsfaktoren sowie psychologische und soziale Merkmale ein.
Danach hat auch eine negative Presse gegenüber der Deutschen Bahn einen deutlichen Einfluss nicht nur auf die Reputation, sondern auch auf die Arbeitszufriedenheit und Gesundheit der Mitarbeiter, selbst wenn die Güterwageninstandhaltung keine Berührungspunkte zu Fahrplänen, Ticketpreisen oder Zugausfällen im Personenverkehr hat. Das Gehalt, welches üblicherweise ebenfalls als Einflussgröße auf die Zufriedenheit gewertet wird, ist im Vergleich mit den psychosozialen Aspekten von geringerer Bedeutung.
Die Forscher weisen darauf hin, dass die in der Logistikbranche erhobenen Daten nicht fraglos auf andere Berufssparten übertragen werden können. Klar sei aber, dass die Faktoren für Gesundheit am Arbeitsplatz komplexer seien als oft angenommen. Betriebliches Gesundheitsmanagement müsse das berücksichtigen. „One Size Fits All-Programme zeigen in der Regel geringe Effekte und bergen langfristig das Risiko, dass Mitarbeiter diese Maßnahmen ablehnen“, sagte Christian Haas, Direktor des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius und Leiter des Projekts.
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