West-Nil-Virus erneut in Deutschland nachgewiesen

Erlangen – Bei einem toten Bartkauz aus einem Wildpark ist erstmals in Bayern das gefährliche West-Nil-Virus nachgewiesen worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mit. Zugleich wurde bei einem Habicht in Sachsen-Anhalt das Virus entdeckt, wie das Friedrich-Loeffler-Institut heute bekanntgab.
Erst vor zwei Wochen hatte das Institut das Virus bei einem verendeten Bartkauz aus dem Zoo Halle nachgewiesen. Es war der erste bestätigte West-Nil-Fall in Deutschland überhaupt. Beide Fundorte liegen etwa 25 Kilometer voneinander entfernt.
Bislang ist noch kein Fall bekannt, in dem sich in Deutschland ein Mensch mit dem West-Nil-Fieber (WNF) infiziert hat. In südeuropäischen Ländern gab es jedoch schon Hunderte registrierte Fälle. Das West-Nil-Virus wird durch Stechmücken übertragen. Vögel sind die Hauptwirte, wobei die Infektion in den meisten Fällen symptomlos bleibt.
Beim Menschen verläuft die Infektion bei 80 Prozent der Betroffenen ohne Symptome. Der Rest kann grippeähnliche Erscheinungen bekommen wie etwa leichtes Fieber. In Einzelfällen – vor allem bei älteren Patienten mit Vorerkrankungen – kann allerdings auch ein schwerer Krankheitsverlauf mit hohem Fieber und Gehirnhautentzündung auftreten. In seltenen Fällen kann diese Erkrankung tödlich enden.
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