Ärzteschaft

WHO aktualisiert Liste unentbehrlicher Arzneimittel

  • Montag, 8. September 2025
/bodiaphoto, stock.adobe.com
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Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihre Liste unentbehrlicher Arzneimittel (EML) und unentbehrlicher Arzneimittel für Kinder (EMLc) aktualisiert.

Die jetzt 24. Auflage der EML und zehnte Auflage der EMLc enthält neue Behandlungsmöglichkeiten für verschiedene Krebsarten und für Diabetes mit Begleiterkrankungen wie Adipositas. Zu den weiteren Neuzugängen zählen Medikamente gegen Mukoviszidose, Psoriasis, Hämophilie und Blutkrankheiten.

Der WHO-Sachverständigenausschuss für die Auswahl und Anwendung unentbehrlicher Arzneimittel hat für die Neuauflagen 59 Anträge geprüft, darunter 31 Vorschläge für die Aufnahme neuer Arzneimittel oder Arzneimittelklassen.

Infolgedessen wurden 20 neue Arzneimittel in die EML und 15 in die EMLc aufgenommen, zusammen mit neuen Anwendungsgebieten für sieben bereits gelistete Produkte. Die aktualisierte Ausgabe enthält 523 unentbehrliche Arzneimittel für Erwachsene und 374 für Kinder.

Die Listen werden in über 150 Ländern angewendet und dienen als Grundlage für die öffentliche Beschaffung, die Arzneimittelversorgung sowie für Krankenversicherungs- und Erstattungssysteme.

„Die neuen Ausgaben der Listen unentbehrlicher Arzneimittel stellen einen bedeutenden Schritt zur Erweiterung des Zugangs zu neuen Arzneimitteln mit nachgewiesenem klinischen Nutzen und hohem Potenzial für die globale öffentliche Gesundheit dar“, sagte Yukiko Nakatani, stellvertretende Generaldirektorin für Gesundheitssysteme, Zugang und Daten. 

Der WHO-Sachverständigenausschuss hat für die Aktualisierung unter anderem sieben Anträge mit 25 Krebsmedikamenten bewertet. Das Komitee empfiehlt, den Zugang zu PD-1/PD-L1-Immuncheckpoint-Inhibitoren zu verbessern, einer Klasse von Immuntherapeutika, die dem körpereigenen Immunsystem helfen, Krebszellen effektiver zu erkennen und anzugreifen.

Pembrolizumab wurde als Erstlinien-Monotherapie für metastasierten Gebärmutterhalskrebs, metastasierten Dickdarmkrebs und metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkrebs in die EML aufgenommen. Für letzteren sind Atezolizumab und Cemiplimab als therapeutische Alternativen enthalten. Aber auch GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid, Dulaglutid und Liraglutid finden sich jetzt in der Liste.

Die WHO-Modelllisten wurden 1977 eingeführt und haben sich laut der WHO zu einem bewährten globalen politischen Instrument entwickelt.

hil

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