Politik

WHO erhält Zusagen für weitere Mittel und höhere Beiträge

  • Mittwoch, 21. Mai 2025

Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat von ihren Mitgliedsstaaten sowie von Unterstützern weitere Finanzmittel zugesagt bekommen. Mindestens 170 Millionen US-Dollar kamen allein bei einer Veranstaltung gestern Abend in Genf am Rande der Weltgesundheitsversammlung zusammen, wie die WHO mitteilte.

Im Zuge dieser Investitionsrunde geht es um Mittel für die Global-Health-Strategie der WHO, durch die zusätzliche 40 Millionen Leben in den kommenden vier Jahren gerettet werden könnten. Sowohl langjährige Partner als auch neue Unterstützer hätten sich verpflichtet, hieß es.

Zu den großen Gebern zählen etwa die Stiftung des Pharmakonzerns Novo Nordisk (57 Millionen US-Dollar) und die Children's Investment Fund Foundation (mindestens 13 Millionen US-Dollar) sowie die Schweiz (40 Millionen US-Dollar), Schweden (13,5 Millionen US-Dollar) und Katar (sechs Millionen US-Dollar). Mit kleineren Beträgen stehen zum Beispiel auch Gabun und Kambodscha auf der Liste.

Die WHO wertete die Veranstaltung als entscheidenden Moment auf ihrem Weg zu einer nachhaltigeren Finanzierung. Ein Teil der Gelder sei flexibel einsetzbar.

Für Deutschland hatte Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) bereits zum Auftakt der Weltgesundheitsversammlung weitere zehn Millionen Euro zugunsten der WHO angekündigt. Sie hatte auch an die weiteren Mitgliedsstaaten appelliert, ebenfalls mehr Geld zu geben.

Gestern beschlossen die mehr als 190 Mitgliedsstaaten bei der Tagung in Genf zudem eine Steigerung ihrer Beiträge an die UN-Sonderorganisation um 20 Prozent, wie die WHO erklärte. Das bedeute zusätzliche Einnahmen in Höhe von 90 Millionen US-Dollar pro Jahr.

Die WHO betonte, die Basis der freiwilligen Geldgeber sei inzwischen breiter geworden. Auch Tausende Einzelpersonen trügen mit Spenden bei.

Die WHO befindet sich durch den angekündigten Austritt der Vereinigten Staaten in einer schwierigen finanziellen Lage und reagiert darauf auch mit Kürzungen. Ihr fehlen in den kommenden zwei Jahren 1,7 Milliarden US-Dollar (rund 1,5 Milliarden Euro), wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus zu Wochenbeginn mitteilte. Das Deutsche Ärzteblatt berichtete.

Die USA trugen bisher rund 20 Prozent zu den Ausgaben der WHO bei und waren der größte Geldgeber. Das Budget der WHO für die Jahre 2026 und 2027 beträgt 4,2 Milliarden US-Dollar, es wurde um gut ein Fünftel im Vergleich zum ursprünglichen Plan gekürzt.

Die WHO hat bereits vor dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump im Januar dieses Jahres damit begonnen, ihre Finanzbasis zu prüfen und sich einem Wandel hin zu mehr Effizienz zu unterziehen. Bereits 2021 wurde eine Arbeitsgruppe zum Thema nachhaltige Finanzierung eingesetzt. Eine zu große Abhängigkeit von einzelnen Spendern wurde schon länger als eines der Probleme identifiziert.

ggr

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