Ausland

WHO fordert Madagaskar zu mehr Investitionen in Gesundheits­versorgung auf

  • Dienstag, 9. Januar 2018

Antananarivo – Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat Madagaskar zu mehr Investitionen in die Gesundheits­versorgung aufgerufen.

„Madagaskar kann Pestepidemien durch strategische Investitionen in sein Gesundheits­system der Vergangenheit angehören lassen“, sagte der Generaldirektor während eines dreitägigen Besuchs des Inselstaates, der am 7. Januar begann. Dazu gehörten ein besserer Zugang zur Gesundheitsversorgung, die Verbesserung der Vorsorge-, Über­wachungs- und Reaktionsfähigkeiten sowie die Umsetzung der internationalen Gesundheitsvorschriften.

WHO kündigt weiterhin Unterstützung an

Am ersten Tag des Besuchs dankte er den nationalen Behörden und ihren Partnern für die Unterstützung während des jüngsten landesweiten Ausbruchs der Pest, die in vier Monaten mehr als 200 Todesopfer forderte. „Dieser beispiellose Ausbruch der Lungen­pest wurde durch die unermüdlichen Bemühungen madagassischer Gesundheitshelfer und Partner eingedämmt. Die WHO wird die Pestprävention, -kontrolle und -reaktion auch weiterhin unterstützen“, sagte Tedros. Er will auf seinem Besuch mit Überleben­den der Pest und betroffenen Familien, wichtigen Ministern und Beamten, dem Präsidenten und der First Lady sowie Vertretern von UN-Organisationen und Gesundheitspartnern zusammentreffen.

Als der Ausbruch im August 2017 entdeckt wurde, mobilisierte die WHO finanzielle, operationelle und technische Unterstützung für Madagaskar und die Nachbarländer, indem sie Soforthilfemaßnahmen freigab, Medikamente und Hilfsgüter lieferte, Leitlinien für das Fallmanagement und sichere Bestattungen teilte, die Überwachung und Labortests unterstützte und die Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit in Häfen und Flughäfen verstärkte.

Mehr als 4.400 Personen wurden geschult, um enge Kontaktpersonen von Pestkranken zu identifizieren und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. „Mit Unterstützung der WHO und anderer Partner haben wir fast alle identifizierten Pestkranken und mehr als 7.300 Kontakte kostenlos behandelt“, sagte Lalatiana Andriamanarivo, Gesundheits­ministerin von Madagaskar.

Obwohl die akute Phase der Epidemie Ende November 2017 von den Gesundheits­behörden für beendet erklärt wurde, tritt die Pest in Madagaskar immer wieder saisonal auf, in der Regel zwischen September und April.

hil

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