Ausland

WHO fordert Schutzvorkehrungen auch von Geimpften

  • Donnerstag, 25. November 2021
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO)/dpa, KEYSTONE, AFP POOL, Fabrice Coffrini
Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO)/dpa, KEYSTONE, AFP POOL, Fabrice Coffrini

Genf – Angesichts der Pandemieentwicklung in Europa hat die Weltgesundheitsorganisation WHO das Tragen von Schutzmasken und Kontaktvermeidung auch von Geimpften gefordert.

„Wir sind besorgt über ein falsches Sicherheitsgefühl, dass Impfstoffe die Pandemie beendet hätten und dass Leute, die geimpft sind, keine weiteren Vorkehrungen bräuchten“, sagte Generaldirektor Tedros Ghe­breyesus gestern in Genf. Vakzine retteten Leben, aber verhinderten nicht vollständig die Weitergabe des Virus.

Vor dem Auftreten der Delta-Variante hätten Impfungen laut vorhandenen Daten die Weitergabe des Erregers um 60 Prozent verringert; jetzt seien es nur noch rund 40 Prozent, sagte Ghebreyesus.

„Wir können es nicht klar genug sagen: Auch wenn Sie geimpft sind, schützen Sie sich weiterhin selbst vor Ansteckungen und davor, jemand anderen anzustecken, der sterben könnte. Das heißt Maske tragen, Abstand halten, Menschenmengen meiden und andere möglichst nur draußen oder in gut belüfteten Innenräumen treffen.“

Die WHO rufe alle Regierungen zu „umfassenden und maßgeschneiderten Lösungen“ auf. Es gelte Über­tragungen zu verhindern, Druck aus den Gesundheitssystemen zu nehmen und Menschenleben zu retten. Europa sei „wieder das Epizentrum der Pandemie“, sagte Ghebreyesus. Vergangene Woche hätten sich mehr als 60 Prozent aller Infektionen und COVID-bezogenen Todesfälle weltweit auf diesem Kontinent ereignet.

Der WHO-Chef sprach von einem „anhaltenden Chaos“ in der Pandemie. Nötig sei daher ein robustes weltweites Abkommen zur Prävention und Bewältigung von Pandemien. Dies solle auf der nächsten Weltgesundheitsversammlung erörtert werden, so Ghebreyesus. Das höchste Entscheidungsgremium der WHO tritt vom kommenden Montag bis Mittwoch zu seiner jährlichen Beratung zusammen.

kna

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