Ausland

WHO: Mehr als 100.000 Coronafälle in Afrika

  • Montag, 25. Mai 2020
/picture alliance, AP Photo
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Johannesburg – In Afrika haben sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 100.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 infi­ziert. Dennoch nehme die Coronapandemie auf dem Kontinent einen anderen Verlauf als anderswo auf der Welt, sagte die WHO-Regionaldirektorin für Afrika, Matshidiso Moeti, in einer Stellungnahme.

„Bisher (...) sind dem Kontinent die hohen Todeszahlen erspart geblieben, die andere Re­gionen der Welt getroffen haben“, so Moeti. In Afrika wurden demnach bislang 3.100 To­desfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit COVID-19 gemeldet. Als die WHO-Region Europa 100.000 Coronafälle gemeldet hatte, gab es dort im Vergleich schon 4.900 Todes­fälle.

Ersten Analysen zufolge könnte die relativ niedrige Todesrate mit der demografischen Struktur des Kontinents zu tun haben, da mehr als 60 Prozent aller Afrikaner jünger als 25 sind. Ältere Menschen tragen ein höheres Risiko, nach einer Infektion ernsthaft zu er­kranken. Zudem hätten afrikanische Regierungen frühzeitig Ausgangsbeschränkungen ein­geführt, was sich zusammen mit anderen Maßnahmen positiv ausgewirkt haben könnte, hieß es.

Moeti warnte indes, dass die Gesundheitssysteme afrikanischer Länder nicht robust ge­nug sein könnten, um angemessen auf einen plötzlichen Anstieg von Coronafällen zu re­agieren. Auch darum seien mehr Tests notwendig. Es besteht die Sorge, dass Lockerungen der Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Pandemie zu einem signifikanten An­stieg der Fälle führen könnten.

dpa

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