Wie Anästhesisten sich bei der Intubation vor COVID-19 schützen können
Not macht erfinderisch. Intensivmediziner aus Boston haben einen Kasten aus Plexiglas gebaut, um sich vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 zu schützen. Die Box ist hat keinen Boden und an einer Seite fehlt eine Wand. Sie kann damit problemlos über den Kopf des Patienten gelegt werden, dessen Hals sich an der offenen Seite der Box befindet.
Auf der Seite hinter dem Kopf hat die Box zwei kreisrunde Öffnungen für die Hände des Mediziners. Ein Video zeigt an einer Erste-Hilfe-Puppe, wie der Arzt problemlos eine Intubation durchführen kann, die Voraussetzung für eine maschinelle Beatmung ist.
In einem Experiment hat das Team um Rafael Ortega vom Boston Medical Center in den Atemwegen einer Erste-Hilfe-Puppe einen Beutel mit einem fluoreszierenden Farbstoff zur Explosion gebracht. In einer Serie ohne Plexiglas-Box, wurden der Mundschutz, die Schutzkleidung, aber auch die Haut an Hals und Ohren mit dem Farbstoff bespritzt.
In einem zweiten Experiment mit Plexiglas-Box wurden lediglich die Hände und Unterarme der Ärzte kontaminiert. Es ist zwar nicht sicher, ob die Explosion des Farbstoffs im Rachen der Puppe die Exposition bei einem Hustenreiz des Patienten exakt nachahmt. Es scheint jedoch plausibel, dass die Plexiglas-Box die Verbreitung der Viren begrenzt.
/youtube, Department of Anesthesiology Boston Medical Center
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