Wie die Deutschen digitale Gesundheitsangebote nutzen

Berlin – Viele Menschen in Deutschland nutzen bereits digitale Gesundheitsangebote. Welche Bereiche dabei besonders wichtig sind, zeigen Daten des „Health Information National Trend Survey (HINTS) Germany“, einer Studie der Stiftung Gesundheitswissen und des Hanover Centre for Health Communication.
Danach stehen auf der Suche nach Gesundheitsinformationen mittlerweile auch Videoplattformen und soziale Netzwerke zu den häufig genutzten Angeboten. Zum Beispiel wird das Portal „YouTube“ von rund der Hälfte der Befragten (49,2 Prozent) im gesundheitlichen Kontext genutzt.Allein 22,7 Prozent der Befragten sehen sich Tutorials an, also Video-Anleitungen. Die sozialen Netzwerke werden von knapp einem Drittel der Befragten (29,9 Prozent) bei Gesundheitsfragen genutzt.
Auch wenn die Informationssuche im Netz noch die größte Rolle spielt, holen Angebote auf, die zum sogenannten Self-Monitoring genutzt werden oder solche, die der eigenen Versorgung dienen. Tendenziell werden laut der Befragung die meisten digitalen Lösungen – unabhängig von ihrer Funktion eher von Frauen genutzt. So verfolgen 27,6 Prozent der Frauen und 23,4 Prozent der Männer das Erreichen ihrer gesundheitlichen Ziele über längere Zeiträume hinweg.
Angebote, die es erleichtern, die eigene Versorgung zu organisieren, werden häufig verwendet. So nutzt ein Drittel der Befragten Angebote zum Vereinbaren von Terminen für medizinische Behandlungen. Formulare und anderer Schriftverkehr werden von einem Viertel der Befragten digital ausgefüllt und versendet. Die Weitergabe eigener Gesundheitsdaten an medizinische Leistungserbringer nutzt rund jeder zehnte Befragte.
Bei der Frage, warum aktuell ein digitales Angebot genutzt werde, gab der überwiegende Teil der Befragten das soziale Umfeld als Grund an (28,7 Prozent). Bei der derzeitigen Nutzung spielten für die Befragten aber auch die inhaltliche Qualität (19,6 Prozent) und die Vertrauenswürdigkeit des Anbieters (16,9 Prozent) eine Rolle.
Das größte künftige Potenzial sehen die Befragten beim Thema Datenaustausch und -weitergabe: 37,9 Prozent der Männer und 32,5 Prozent der Frauen können sich vorstellen, demnächst eigene Gesundheitsdaten an Ärzte oder andere Behandler weiterzugeben.
An der Befragung haben 2.602 Personen teilgenommen. Sie ermöglichten laut den Autoren repräsentative Aussagen in Bezug auf die deutsche Gesamtbevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die Befragungsdaten sind für wissenschaftliche Zwecke verfügbar.
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