Wie Killerzellen HIV-infizierte Zellen erkennen
Hamburg – Wissenschaftler des Heinrich-Pette-Instituts (HPI) sowie des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) haben den Mechanismus weiter aufgeklärt, über den natürliche Killerzellen (NK-Zellen) HIV-infizierten Zellen erkennen. Ihre Studie ist in der Zeitschrift PLOS Medicine erschienen (doi 10.1371/journal.pmed.1001900).
Bisher war laut der Arbeitsgruppe nur wenig darüber bekannt, wie NK-Zellen HIV-1-infizierte Zellen erkennen und wie das Virus es schafft, diesem Immundruck zu entkommen. Mit Proben von 390 HIV-1-infizierten unbehandelten Personen aus Durban (Südafrika) gingen sie der Frage nach, wie sich Mutationen in der Virus-Sequenz auf das Zusammenspiel zwischen NK-Zellen, deren sogenannten KIR-Rezeptoren sowie den HLA-Rezeptoren auf den infizierten Zellen auswirkt.
Sie konnten mittels biochemischer Untersuchungen sowie durch computergestützte Modellierung zeigen, dass HIV-1 durch selektive Mutationen die Bindung von inhibierenden KIR-Rezeptoren bestärkt und so einem Zerstören der infizierten Zellen durch die NK-Zellen entgeht. Künftige Studien müssten klären, ob die zugrunde liegenden Mechanismen auch bei weiteren Krankheitserregern oder der Tumorpathogenese eine Rolle spielen.
„Unsere Ergebnisse belegen einmal mehr die Komplexität des Zusammenspiels von HIV mit dem angeborenen Immunsystem, aber auch eine weitere Strategie des Virus, dem Immundruck durch die NK-Zellen zu zu entgehen“, sagte Marcus Altfeld, Leiter der Abteilung Virus-Immunologie im Heinrich-Pette-Institut.
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