Wissenschaft: Open Access wirkt
Rostock/Berlin – Die Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse als Open-Access-Beitrag kann die Wissenschaftler-Gemeinschaft im Netz zusammenbringen und dafür sorgen, dass die Beiträge besser wahrgenommen werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Bachelorarbeit am Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie der Universität Rostock.
„Unter Open Access versteht man den freien Zugang zu wissenschaftlicher Literatur im Internet. Der gesamten Wissenschaft, aber auch der interessierten Öffentlichkeit, soll damit ein unkomplizierter Zugriff auf Forschungsergebnisse ermöglicht werden, deren Erarbeitung meist von öffentlichen Geldern finanziert oder gefördert wird“, erläuterte deren Autor Lars Findeisen.
Er hat in der Arbeit die Wahrnehmung eines Aufsatzes gemessen und dafür dessen durchschnittliche unzitierte Dauer verwendet, also die verstreichende Zeit bis zum ersten Zitat. Laut der Studie werden Open-Access Aufsätze signifikant früher zitiert als konventionell veröffentlichte, nämlich durchschnittlich nach zwölf statt nach 15 Monaten.
Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Potential von „Open Access“ als Standard für wissenschaftliches Publizieren erkannt und will es zum Standard für wissenschaftliches Publizieren in Deutschland machen. Dazu hat das Ministerium im vergangenen Herbst eine sogenannte Open-Access-Strategie gestartet.
„Wichtig ist mir, dass die Ergebnisse von Forschung, die mit Steuergeld gefördert wurde, für die Allgemeinheit unentgeltlich verfügbar werden“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) in Berlin. Die digitalen Medien ermöglichten es, wissenschaftliche Erkenntnisse leichter publik zu machen, „und wir müssen es schaffen, dass diese Chancen stärker ergriffen werden“, so die Ministerin.
Die Universität Rostock wies daraufhin, dass sie vor einem halben Jahr mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) einen Open-Access-Publikationsfonds eingerichtet habe. Wissenschaftler der Universität können für ihre Artikel in Open-Access-Zeitschriften eine Förderung zur Begleichung der Publikationskosten aus diesem Fonds beantragen. Der Eigenanteil zur Kofinanzierung des Publikationsfonds wird jeweils zur Hälfte von der Universität und der Universitätsmedizin erbracht. Der Fonds wird für zunächst zwei Jahre gefördert – die bewilligten Mittel reichen für die Finanzierung von jährlich bis zu 70 Artikeln.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: