Wissenschaftler mahnt zu Debatte über künstliche Intelligenz
Berlin – In Deutschland muss eine breite gesellschaftliche Debatte über Risiken und Chancen von künstlicher Intelligenz geführt werden. Das hat der Politikwissenschaftler Roland Benedikter angemahnt. Etwa in der Medizin werde der Fortschritt dank künstlicher Intelligenz „gigantisch“ sein, sagte Benedikter der Welt. „Die Krebsheilung bekommen wir eben nur mit einer Technologie, die auch zum Monster werden kann. Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma führt über Nachdenken und Dialog“, glaubt er.
In der Debatte um den Transhumanismus – eine Verschmelzung von Mensch und Maschine etwa durch Gehirnprothesen – stünden „der Mensch und das menschliche Bewusstsein insgesamt zur Disposition“, mahnte der Forscher. „Angesichts der europäischen Tradition des Denkens sollten wir dem stärker die humanistische Reflexion des Ichs entgegensetzen.“
Wichtig sei, so Benedikter, das Thema „weder den Eliten noch den Populisten“ zu überlassen. Populisten gingen mit der Angst der Menschen vor Komplexität auf Stimmenfang; in der Politik finde häufig eine Komplexitätsreduktion statt. Dies sei keine Lösung, betonte der Politikwissenschaftler. „Wir müssen schon die Balance an der Grenze des Machbaren finden. Wir müssen neue Wege finden, die richtigen Entscheidungen zu treffen.“
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