Politik

World Health Summit 2013: Bekenntnis zur Gesundheits­versorgung für alle

  • Montag, 21. Oktober 2013
Uploaded: 21.10.2013 17:24:53 by mis
Detlev Ganten bei der Eröffnung des World Health Summit 2013 /WHS

Berlin – Der fünfte World Health Summit ist gestern Abend im Auswärtigen Amt in Berlin feierlich eröffnet worden. Noch bis Dienstag werden die rund 1.000 internationalen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wissenschaft, Nicht-Regierungs­organi­sationen und der Industrie über einen gerechteren Zugang aller Menschen zur Gesundheitsversorgung diskutieren.

„Es gibt große Fortschritte in der Medizin“, erklärte der Gründungspräsident des Gipfels, Detlef Ganten. „Aber die Menschen, denen am dringendsten geholfen werden muss, haben dazu keinen Zugang. Wir haben eine Verantwortung, das zu ändern. Das ist eines der Ziele des World Health Summit.“ Hier wolle man Empfehlungen für die Politik erarbeiten.

Die Politik war hochranging vertreten. „Gesundheit ist ein Menschenrecht und die Bedingung für Entwicklung und Stabilität“, sagte Außenminister Guido Westerwelle. Deutschland bekenne sich zu seiner Verantwortung, sich global für den Zugang aller Menschen zur Gesundheitsversorgung einzusetzen. Dazu bedürfe es der internationalen Zusammenarbeit. „Globalisierung ist nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance.“

Das Konzept der Bundesregierung zur globalen Gesundheitspolitik stellte Bundes­gesund­heitsminister Daniel Bahr bei der Eröffnungsveranstaltung vor. „Deutschland wird sich seiner Verantwortung stellen“, betonte der Minister. „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass es überall auf der Welt gerechte Gesundheitssysteme gibt.“ Um das zu erreichen, wolle die Bundesregierung insbesondere internationale Institutionen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützen.

Ziel der internationalen Gesundheits­strategie ist es Bahr zufolge, deutsche Erfahrungen, Expertise und Finanzmittel zur Verbesserung der globalen Gesundheit bereitzustellen sowie Partnerstaaten dabei zu unterstützen, nachhaltig finanzierte und sozial gerechte Gesundheitssysteme aufzubauen.

Das Konzept sieht fünf Schwerpunkte in der Globalen Gesundheitspolitik vor: den Schutz vor Gesundheits­gefahren, die Stärkung von Gesundheitssystemen, den Ausbau der Kooperation mit anderen Politikbereichen, die Förderung von Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft sowie die Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur. „Diese Strategie ist ein Bekenntnis, dass Deutschland eine aktive Rolle in der globalen Gesundheitspolitik spielen will“, erklärte Bahr. Sie sei der Beginn einer intensiven Diskussion.

„Gesundheit ist das Herzstück unserer Sozialmodelle“, sagte der Präsident der Europäischen Kommission, José Manuel Barroso. „Gesundheit ist eine Grundvoraus­setzung auch für unsere wirtschaftliche Entwicklung.“ Zwar seien in der Europäischen Union (EU) die Mitgliedstaaten für die Gestaltung ihrer Gesundheitssysteme verantwortlich. Die EU könne aber durch Rahmenvorgaben dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung für alle zu verbessern. Als Beispiele führte Barroso Richtlinien und Verordnungen zur Infektions- und Tabakkontrolle oder zu klinischen Prüfungen an.

Die EU übernehme aber auch entwicklungspolitische Verantwortung. Sie sei beispielsweise der drittgrößte Geldgeber für die Erforschung vernachlässigter Krankheiten. „Unser Ziel für die Post-2015-Agenda ist es, nachhaltige Entwicklung zu fördern. Und das schließt den Zugang aller Menschen zur Gesundheitsversorgung ein“, sagte Barroso. „Gesundheit ist ein Menschenrecht. Gesundheit ist ein Wert an sich. Gesundheit ist eine globale Aufgabe, die internationale Zusammenarbeit erfordert“, so der Kommissionspräsident.

HK

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