Xofigo: Vermehrte Todesfälle und Frakturen in klinischer Studie
Bonn – Die Behandlung mit Radium-223-dichlorid, das seit 2014 als Xofigo zur Behandlung von Erwachsenen mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom zugelassen ist, hat in einer randomisierten Phase 3-Studie zu vermehrten Todesfällen geführt. Betroffen waren Patienten, die gleichzeitig mit Abirateronacetat und Prednison/Prednisolon behandelt wurden.
Die ERA 223-Studie sollte untersuchen, ob Radium-223-dichlorid die Ergebnisse einer Hormonbehandlung verbessern kann. An der randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie hatten 806 Patienten mit asymptomatischem oder leicht symptomatischem, chemotherapienaiven, metastatasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom teilgenommen. Alle Patienten erhielten eine Hormonbehandlung mit Abirateron plus Prednison/Prednisolon. Die Hälfte wurde zusätzlich mit bis zu sechs Dosen Radium-223-dichlorid behandelt.
Nach den jetzt vom Hersteller mitgeteilten Ergebnissen kam es unter der zusätzlichen Gabe von Radium-223-dichlorid zu einem vermehrten Auftreten von Frakturen (24 versus 7 Prozent) und Todesfällen (27 versus 20 Prozent).
Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom sollen deshalb nicht länger mit Radium-223-dichlorid in Kombination mit Abirateronacetat und Prednison/Prednisolon behandelt werden, heißt es in dem Rote-Hand-Brief, der in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstellt wurde.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: