Vermischtes

Zahl der Alkoholsüchtigen leicht gesunken

  • Mittwoch, 15. Januar 2025
/BillionPhotos.com, stock.adobe.com
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Wuppertal – Mehr als 1,4 Millionen Menschen sind in Deutschland einer Hochrechnung zufolge zuletzt wegen Alkoholsucht in medizinischer Behandlung gewesen. Das geht aus einer Auswertung des Instituts für Gesundheits­systemforschung der Barmer hervor.

Dafür wurden die Daten von Barmer-Versicherten herangezogen, die im Jahr 2023 die gesicherte Diagnose „Psy­chische und Verhaltensstörungen durch Alkohol“ erhalten haben. Mehr als zwei Drittel der Betroffenen waren demnach Männer, Menschen im Nordosten Deutschlands erhielten die Diagnose vergleichsweise häufiger als Menschen im Südwesten.

Die Gesamtzahl lag 2023 mit 1,4 Millionen etwas unter dem ermittelten Wert des Vorjahres (1,5 Millionen). Menschen, die keine Diagnose erhalten haben, wurden nicht erfasst. „Die tatsächliche Zahl der Betroffenen wird wesentlich höher liegen“, sagte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub. „Es ist an der Zeit, das Thema stärker in den Fokus der Gesundheitsvorsorge zu rücken.“

Am häufigsten betroffen war den Zahlen zufolge die Gruppe der 55- bis 64-Jährigen. In dieser Altersgruppe wurde 2023 Alkoholsucht bei rund 293.000 Männern und 114.000 Frauen diagnostiziert.

Die Auswertung zeigt zudem deutliche regionale Unterschiede. Der Bevölkerungsanteil mit diagnostizierter Alko­holabhängigkeit sei in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,61 Prozent am höchsten gewesen. Der bundesdeutsche Durchschnitt lag bei 1,69 Prozent.

Auch in Sachsen (2,27 Prozent), Sachsen-Anhalt (2,21), Brandenburg (2,10) und Thüringen (2,09) lag der Anteil der Betroffenen vergleichsweise hoch. Darauf folgten die Stadtstaaten mit 2,02 Prozent (Berlin und Bremen) bezie­hungsweise 1,94 Prozent (Hamburg).

Die nordwestlichen Bundesländer verzeichneten laut Auswertung einen Anteil von 1,87 Prozent (Schleswig-Hol­stein) und 1,76 Prozent (Niedersachsen). Im Saarland (1,64 Prozent) und in Bayern (1,58) lag der prozentuale Anteil an der Bevölkerung unter dem Bundesschnitt.

Die niedrigsten Anteile erreichten demnach die Bundesländer Nordrhein-Westfalen (1,51 Prozent), Rheinland-Pfalz (1,47), Baden-Württemberg (1,46) und Hessen (1,45).

Trotz gravierender Auswirkungen werde das Problem oft unterschätzt und tabuisiert, sagte Straub weiter. Alkohol sei leicht zugänglich und deshalb in der Gesellschaft weit verbreitet, was die frühzeitige Erkennung und Behand­lung von Abhängigkeit erschwere.

dpa

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