Zahl der Demenzkranken verdoppelt sich bis 2050

Düsseldorf – Die Zahl der Demenzkranken in Deutschland wird sich nach Einschätzung von Experten in den nächsten 40 Jahren verdoppeln. Wegen der wachsenden Zahl älterer Menschen durch den demografischen Wandel werde die Zahl der Alzheimerpatienten von derzeit 1,1 Millionen bis 2050 auf über zwei Millionen steigen, prognostizierte das Kuratorium Deutsche Altenhilfe am Mittwoch auf der Fachmesse Rehacare in Düsseldorf.
Damit kommen den Experten zufolge auf das Gesundheitswesen neue Belastungen zu. Bereits im Zeitraum 1997 bis 2007 habe sich der Anteil der Pflegeleistungen an den Gesundheitsausgaben von 8,6 auf 11 Prozent erhöht.
Allein im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW), wo es mit rund 300.000 Betroffenen die im Vergleich der Bundesländer größte Zahl an Demenzkranken gebe, würden derzeit jährlich rund sechs Milliarden Euro für Pflegedienstleistungen ausgegeben.
Vor diesem Hintergrund setzen die Fachleute auf rechtzeitige Vorsorge. Durch eine frühe Diagnose und Hilfe könne das Durchbrechen des Krankheitsbildes um bis zu drei Jahre verzögert werden.
Auch ein gesunder Lebensstil mit viel geistiger und körperlicher Aktivität könne Demenz vorbeugen. Dagegen dürften neue Medikamente auch langfristig lediglich die Behandlung verbessern helfen, aber keine Heilung herbeiführen, hieß es.
Bei der Information über Demenzerkrankungen gilt NRW als bundesweit führend. Die vor fünf Jahren gegründete Landesinitiative Demenz-Service NRW ist ein Unterstützungsnetzwerk für Fachleute und Betroffene und verfügt inzwischen über landesweit elf Servicezentren.
Zwei neue Zentren sollen zum Jahresbeginn 2010 dazukommen. Die Servicezentren vermitteln unter anderem Hilfe für Angehörige und initiieren Projekte für Demenzkranke.
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