Politik

Zahl der Krankenhauspatienten erstmals über 18 Millionen

  • Freitag, 19. August 2011
dpa
dpa

Wiesbaden/Berlin – Die Zahl der in deutschen Krankenhäusern behandelten Patienten hat im vergangenen Jahr erstmals die 18-Millionen-Marke überschritten. Gegenüber dem Jahr 2009 sei dies ein Anstieg von 1,2 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt am Freitag auf der Grundlage vorläufiger Ergebnisse der Krankenhausstatistik mit.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes verfügten die 2.065 Krankenhäuser in Deutschland 2010 über etwa 503.000 Betten. Annähernd jedes zweite davon stand in einem öffentlichen Haus. Der Anteil der Betten in Krankenhäusern von privaten Trägern nimmt aber weiter zu. Die Auslastung aller Betten lag mit 77,4 Prozent leicht unter Vorjahresniveau. Im Schnitt lagen die Patienten demnach 7,9 Tage in der Klinik, das ist etwas weniger als im Vorjahr.

Um die Betreuung der Patienten kümmerten sich den Angaben zufolge rund 827.000 Vollkräfte. 134.000 davon zählten zum ärztlichen Dienst, was ein Plus von 2,1 Prozent gegenüber 2009 bedeutet. Im nichtärztlichen Dienst waren mit 693.000 Menschen 2,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor beschäftigt. Allein im Pflegedienst waren demnach etwa 305.000 Menschen tätig, das sind 1.000 mehr als 2009.

Kritik von Hospiz-Stiftung
Die Patientenschutzorganisation Deutsche Hospiz Stiftung führt die Zunahme der behandelten Patienten auf die gestiegene Zahl der Behandlungen pro Patient zurück. „Zwischen Pflegeheim, Krankenhaus und daheim werden die Patienten bis zu fünf Mal hin und her geschoben“, sagte der geschäftsführende Vorstand der Organisation, Eugen Brysch.

„Hier geht es nicht um patientengerechte Behandlung, sondern um Geldmacherei.“ Die Krankenhäuser hätten sich mit der Einführung der Fallpauschale darauf eingestellt, mit ein und demselben Patienten gutes Geld zu verdienen. Die Statistiker können nach eigenen Angaben nicht unterschieden, wie viele der Patienten mehrfach behandelt wurden.

dapd

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