Zahl der Rauschtrinker in Deutschland gestiegen

Hannover – Die Zahl der Rauschtrinker in Deutschland ist in den vergangenen Jahren offenbar stetig gestiegen, vor allem in den östlichen Bundesländern. Das zeigt eine heute in Hannover veröffentlichte Auswertung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH).
Demnach wurden 2017 rund 33.500 der rund 1,7 Millionen KKH-Versicherten wegen eines akuten Alkoholrausches oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt. Das seien 37 Prozent mehr als noch 2007, hieß es.
Den größten Zuwachs an Betroffenen verzeichnete die Krankenkasse in Sachsen (63 Prozent mehr als 2007), gefolgt von Sachsen-Anhalt und Thüringen (je 58 Prozent) sowie Brandenburg (56 Prozent). Den geringsten Anstieg registrierte die KKH im Saarland (19 Prozent), in Hamburg (26 Prozent) und Hessen (29 Prozent).
Beim Geschlechtervergleich zeige sich, dass der Anteil der Männer mit Alkoholerkrankungen etwa doppelt so hoch sei wie der der Frauen. Allerdings sei der Anstieg bei den Frauen mit 39 Prozent etwas höher als bei den Männern (30 Prozent).
„Gesundheitsschädlicher Alkoholkonsum gilt als Mitverursacher für zahlreiche Krankheiten, unter anderem Bluthochdruck, Übergewicht, Leberzirrhose und Krebs", warnte Wolfgang Scheffler vom KKH-Servicezentrum in Rostock. Vor allem Rauschtrinken sei besonders riskant, weil es darüber hinaus akute Schäden wie Alkoholvergiftung und Verletzungen sowie Gewalt nach sich ziehen könne.
Das Robert-Koch-Institut spricht von Rauschtrinken, wenn Betroffene mindestens einmal im Monat sechs oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit, beispielsweise einer Party, konsumieren.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: