Ausland

Zahl der täglichen Neuinfektionen in Israel so hoch wie nie

  • Dienstag, 31. August 2021
/picture alliance, Nir Alon
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Tel Aviv – Die Zahl der Coronaneuinfektionen in Israel ist mit 10.947 Fällen binnen 24 Stunden auf einen neuen Höchststand seit Beginn der Pandemie geklettert. Das teilte das Gesundheitsministerium heute mit. Die bisher höchste Zahl war Mitte Januar mit rund 10.100 Fällen registriert worden. Damals wurde aber noch deutlich weniger getestet.

Mittlerweile sind in dem 9,4-Millionen-Einwohner-Land mehr als eine Million Infektionen gemeldet worden. Die Zahl der Schwerkranken sank leicht, sie lag heute bei 719. Zum Vergleich: Die Gesundheits­ämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5.750 Coronaneuinfektionen. Deutschland hat etwa neunmal mehr Einwohner als Israel.

Die Zahl der Todesfälle in Israel im Zusammenhang mit einer Coronainfektion hatte gestern die Marke von 7.000 überschritten. Experten betonen, der Impfstoff sei weiterhin wirksam bei der Verhinderung von schweren Erkrankungen und Todesfällen.

In Israel wird fast ausschließlich das Präparat von Biontech/Pfizer verwendet. Seit Ende Juli verabreicht das Land als erstes weltweit dritte Impfungen gegen das Coronavirus, rund zwei Millionen sind bereits dreifach geimpft.

Knapp 59 Prozent der Bürger haben zwei Impfdosen erhalten. Alle Israelis von zwölf Jahren an können inzwischen zum dritten Mal geimpft werden. Allerdings ist es kaum möglich, zu einer Herdenimmunität zu gelangen, solange rund 2,13 Millionen Kinder unter zwölf nur in seltenen Ausnahmefällen geimpft werden können. Sie stellen fast ein Viertel der Bevölkerung.

Hintergrund der Entscheidung für eine dritte Impfung sind Zahlen des Gesundheitsministeriums, wonach die Effektivität der Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen hat. Gleichzeitig verbreitete sich die Delta-Variante, die als besonders ansteckend gilt.

Experten befürchten, der Schulbeginn am 1. September nach den Sommerferien könnte das Infektions­geschehen weiter befeuern. Nach israelischen Medienberichten können mehr als 90.000 Kinder und Jugendliche nicht in die Schule oder den Kindergarten gehen, weil sie aktuell erkrankt oder in Quaran­täne sind.

dpa

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