Zahlreiche Deutsche reisen zur Fruchtbarkeitsbehandlung ins Ausland
Brüssel – Europäische Frauen lassen jährlich schätzungsweise 20.000 bis 25.000 Eingriffe im Ausland vornehmen, um schwanger zu werden. Dies ergab eine bislang unveröffentlichte Studie der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie (ESHRE).
Von den grenzüberschreitenden Angeboten machten vor allem Italienerinnen, Deutsche, Holländerinnen und Französinnen Gebrauch, so ein weiteres Ergebnis. Auch kam heraus, dass deutsche Patientinnen vorzugsweise tschechische Kliniken aufsuchen, gefolgt von Einrichtungen in Dänemark und Spanien. Italienerinnen bevorzugen die Schweiz als Behandlungsland, für niederländische und französische Frauen ist Belgien das Land der ersten Wahl.
Für die Studie hatte die EHRE 1.230 Patientinnen an Kliniken in Belgien, der Tschechischen Republik, Dänemark, Slowenien, Spanien und der Schweiz befragt. Die Autoren wollten unter anderem wissen, welche Gründe für die grenzüberschreitenden Eingriffe eine Rolle spielten und welcher Behandlung sich die Patientinnen unterzogen hatten.
Dabei kam heraus, dass 80,6 Prozent der deutschen Frauen ins Ausland gingen, um die gesetzlichen Einschränkungen zur Fruchtbarkeitsbehandlung in Deutschland zu umgehen. Mehr als 63 Prozent versprachen sich zudem eine bessere Qualität der Behandlung als in Deutschland. Die Studie ergab ferner, dass mehr als die Hälfte der deutschen Patientinnen, die eine Behandlung im Ausland vornehmen lassen, bereits über 40 Jahre alt sind, während das Durchschnittsalter der befragten Frauen 37,5 Jahre betrug.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: