Zehn Prozent der Chefärzte in Bayern sind Frauen

München – 43,8 Prozent der Mitglieder der Bayerischen Landesärztekammer sind Frauen. Vor fünf Jahren waren es noch 40,9 Prozent. Aber Frauen besetzen nur rund zehn Prozent der Chefarztpositionen. Das berichtet die Vizepräsidentin der Kammer, Heidemarie Lux, in der neuen Ausgabe des Bayerischen Ärzteblattes. Neben strukturellen Hindernissen seien dafür auch Mentalitätsunterschiede verantwortlich, so die Vizepräsidentin.
Für Frauen sei es oft sehr schwierig, Familie und Weiterbildung so zu koordinieren, dass kein Bereich zu kurz komme. Mangelnde Kinderbetreuungseinrichtungen nähmen Frauen die erforderliche zeitliche Flexibilität, um Job und Beruf unter einen Hut zu bringen. Lux empfiehlt Ärztinnen, über die Karriereabsichten beider Partner vorab konkret zu sprechen.
Neben diesen und anderen strukturellen Problemen gebe es aber auch wichtige Mentalitätsunterschiede: Männer legten verschiedenen Untersuchungen zur Folge mehr Wert auf monetäre Vorteile wie Bonuszahlungen oder einen Dienstwagen. Frauen kooperierten mit ihren Mitarbeitern eher auf Augenhöhe. In der eigenen Karriereplanung seien sie oft weniger aufstiegsorientiert. Dagegen stellten sie hohe Ansprüche an die Stimmung im Arbeitsumfeld.
„Der am Horizont aufziehende Ärztemangel hat auch etwas Gutes: Der Druck wird größer, in der Klinik mehr Flexibilität zuzulassen. Lieber eine 50 Prozent -Teilzeit-Chefärztin als gar keine“, so Lux.
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