Ärzteschaft

Zufriedenheit mit Praxisverwaltungssystemen regional unterschiedlich

  • Donnerstag, 9. Oktober 2025
/Gorodenkoff, stock.adobe.com
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Berlin – Manche Praxisverwaltungssysteme (PVS) sind besser als andere. Das hat unlängst eine Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zur Nutzerzufriedenheit ergeben. Eine neue Analyse zeigt nun: Die positiv und die negativ bewerteten PVS werden regional unterschiedlich häufig genutzt.

In die Auswertung gingen die vertragsärztlichen Abrechnungsdaten für das Jahr 2024 von etwa 100.000 Praxen ein, die eines von 39 bewerteten PVS genutzt hatten. Die Untersuchung ist im Rahmen des Zi-Versorgungsatlas erschienen (2025; DOI: 10.20364/VA-25.03).

Positiver bewertete PVS wurden danach häufiger in Hessen und Sachsen-Anhalt verwendet, weniger oft aber in Süd- und Ostdeutschland. Besonders gut bewertete PVS wurden zudem in einigen Regionen der alten Bundesländer („Hot Spots“) besonders häufig genutzt, schlecht bewertete PVS fanden sich vor allem in Regionen der neuen Bundesländer („Cold Spots“).

Detailanalysen zeigten zudem niedrigere durchschnittliche Werte von Gebrauchstauglichkeit und Nutzerfreundlichkeit bei höherem durchschnittlichen Arztalter und höherem Anteil angestellter Ärzte in der Region.

„Viele Praxen arbeiten immer noch mit wenig nutzerfreundlichen Softwaresystemen, insbesondere in ostdeutschen Regionen. Das könnte dort mit strukturellen Nachteilen wie einem höheren Arbeitsaufkommen und dem sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel zusammenhängen. Zeitmangel und fehlende Informationsgrundlagen erschweren oftmals den Wechsel des PVS“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.

Die Benutzerfreundlichkeit der PVS hat dem Zi zufolge einen direkten Einfluss auf die Effizienz medizinischer Arbeitsprozesse. Systeme mit einer höheren Fehlerhäufigkeit erforderten vom Personal längere Bearbeitungszeiten und seien mit schlechteren Bewertungen verbunden.

Das Zi fordert daher mehr Unterstützung für Praxen beim Wechsel der Systeme: „Wer Digitalisierung fördern will, sollte die Praxen mit dem Aufwand eines Softwarewechsels nicht allein lassen“, forderte von Stillfried.

hil

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