Zusatznutzen von Vandetanib bei Schilddrüsenkrebs altersabhängig
Köln – Jüngere Schilddrüsenkrebspatienten können von der Behandlung mit Vandetanib durch verzögerte oder verringerte Schmerzen leicht profitieren, während das neue Medikament erkrankten Personen über 65 Jahren im Vergleich zur Standardtherapie eher schadet. Das hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Rahmen einer Auswertung zusätzlicher Studiendaten ermittelt.
Demnach ist der Nutzen von Vandetanib zum einen stark altersabhängig. Zum anderen verursache der Wirkstoff jedoch unabhängig vom Alter der Patienten häufiger Nebenwirkungen in Form von sogenannten schweren unerwünschten Ereignissen sowie Hautausschlägen.
Entsprechend sieht das IQWiG bei den unter 65-Jährigen sowohl positive als auch negative Effekte und setzte das Ausmaß des Zusatznutzens von „beträchtlich“ auf „gering“ herab. Ausschließlich negative Effekte verzeichnet die Bewertung dagegen bei der Gruppe der über 65-Jährigen: Hier gebe es im Vergleich zur Standardtherapie „erheblichen“ beziehungsweise „beträchtlichen“ Schaden in Form der Nebenwirkungen.
Vandetanib (Caprelsa®) ist seit Februar 2012 in Deutschland zur Behandlung von Patienten mit einer bestimmten Form von aggressivem Schilddrüsenkrebs zugelassen.
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