Zwei Drittel der Medizinabsolventen sind Frauen

Wiesbaden – In keinem wissenschaftlichen Fach ist der Anteil der Hochschulabsolventinnen an der Gesamtzahl der Absolventen in den vergangenen zehn Jahren so stark angestiegen wie in der Humanmedizin. Lag der Frauenanteil hier im Jahr 2002 bei 49 Prozent, war er bis zum Jahr 2012 auf 65 Prozent angestiegen. Das geht aus der neuen Broschüre „Auf dem Weg zur Gleichstellung? Bildung, Arbeit und Soziales – Unterschiede zwischen Frauen und Männern“ des Statistischen Bundesamtes hervor, das gestern vorgestellt wurde.
Über alle Fächer hinweg liegt der Frauenanteil in der Veterinärmedizin am höchsten (84 Prozent, vor zehn Jahren lag er bei 77 Prozent), gefolgt von Sprach- und Kulturwissenschaften (76 Prozent, 2002: 72 Prozent) sowie Kunst und Kunstwissenschaften (66 Prozent, 2002: 64 Prozent).
Der durchschnittliche Anteil an Frauen mit Professorenstellen an der Gesamtzahl der Professuren lag 2012 bei 20 Prozent. Im Jahr 2002 hatte er bei 12 Prozent gelegen. In der Humanmedizin waren 2012 17 Prozent der Professorenstellen von Frauen besetzt. Am höchsten lag dieser Anteil bei den Sprach- und Kulturwissenschaften (35 Prozent), gefolgt von Kunst und Kunstwissenschaften (29 Prozent) und der Veterinärmedizin (24 Prozent). Niedriger als in der Humanmedizin lag der Frauenanteil nur im Bereich Mathematik und Naturwissenschaften (14 Prozent) und bei den Ingenieurswissenschaften (zehn Prozent).
Im Gesundheits- und Sozialwesen lag der Anteil von Frauen in Führungsposition bei 54 Prozent. Zu dieser Branche zählen auch alle angestellten Ärztinnen und Ärzte.
Insgesamt verdienten Frauen im Jahr 2013 mit einem Bruttostundenverdienst von durchschnittlich 15,56 Euro 22 Prozent weniger als Männer, die 19,84 Euro verdienten. Damit blieb der Unterschied im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Im Gesundheits- und Sozialwesen war der Unterschied mit 25 Prozent noch größer. Hier verdienten Frauen im Durchschnitt 15,78 Euro pro Stunde und Männer 21,03 Euro.
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