Ausland

Zweites Kind stirbt nach Masernausbruch in den USA

  • Montag, 7. April 2025
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. (links) kommt nach einem zweiten Masern-Todesfall in Seminole (Texas) in der Reinlander Mennonite Church an. /picture alliance, AP, Annie Rice
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. (links) kommt nach einem zweiten Masern-Todesfall in Seminole (Texas) in der Reinlander Mennonite Church an. /picture alliance, AP, Annie Rice

Washington/Austin – In den USA ist ein weiteres Kind nach einer Maserninfektion gestorben. Die Gesundheitsbehörde im Bundesstaat Texas teilte mit, das positiv auf Masern getestete Schulkind sei in ein Krankenhaus in Lubbock eingeliefert worden und bereits am Donnerstag an einem Lungenversagen infolge der Infektion gestorben. Das Kind sei nicht geimpft gewesen und habe keine bekannten Vorerkrankungen gehabt.

US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. reiste in den betroffenen Bezirk, um die Familie zu treffen, wie er auf der Plattform X schrieb. Dort war bereits im Februar ein Kind an einer Maserninfektion gestorben. Nach Angaben von örtlichen Medien war es die erste Masernerkrankung mit Todesfolge in den USA seit zehn Jahren.

Die Vereinigten Staaten haben derzeit mit einer Häufung von Masernfällen zu kämpfen. Kennedy schrieb auf X, bislang seien 642 Fälle in 22 Bundesstaaten gemeldet worden – 499 davon in Texas. Die meisten Betroffenen dort sind nach Angaben der texanischen Gesundheitsbehörde Kinder.

Kennedy sagte den texanischen Behörden Hilfe bei der Bekämpfung der Masernwelle zu. Er hob die Impfung als wirksames Mittel hervor. Der US-Minister hat allerdings ein zwiespältiges Verhältnis zum Thema Impfungen. Er hatte schon in früheren Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut. In mehreren Interviews hatte er die Bedeutung von Schutzimpfungen, bezeichnete sie aber auch als persönliche Entscheidung.

Zugleich behauptete er etwa in einem Interview in Foxnews, die Impfungen hätten Nebenwirkungen, und es gebe auch Todesfälle. Die Impfung verursache auch all die Krankheiten, die auch die Masern verursachten, behauptete er. In anderen Interviews verwies er auf Vitamin A und Lebertran als Heilmittel. Auch deshalb gab es erhebliche Kritik an seiner Ernennung zum Gesundheitsminister in der neuen Regierung von US-Präsident Donald Trump.

dpa

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