Petition der Psychotherapeuten zum Termin- und Servicegesetz erreicht Quorum vor Zeichnungsende
Berlin – Mit mehr als 68.500 (Stand heute, 15.15 Uhr) Zeichnungen hat die Petition der Psychotherapeutenverbände an den Bundestag gegen die Verschlechterung des freien Zugangs zur psychotherapeutischen Versorgung das notwendige Quorum erreicht. Wie die Petenten heute mitteilten, liegen weitere 4.300 Unterschriften von ausgelegten Listen vor. Ab 50.000 Stimmen wird eine Petition im Petitionsausschuss des Bundestags öffentlich beraten.
Die Petition wendet sich gegen die Schaffung von neuen Hürden im Zugang zur Psychotherapie. Das im Kabinettsentwurf des Termin- und Servicegesetzes (TSVG) vorgesehene Modell der „gestuften und gesteuerten Versorgung“ in der Psychotherapie sieht vor, dass besonders qualifizierte Ärzte und psychologische Psychotherapeuten – und nicht etwa der spätere Behandler – in Voruntersuchungen festlegen, zu welchem Hilfe- oder Therapieangebot die Betroffenen gehen dürfen. Dies würde eine erhebliche Verschlechterung und Belastung für die betroffenen Patienten bedeuten.
Auf den Weg gebracht haben die Petition die Psychotherapeutenverbände Bundesverband der Vertragspsychotherapeuten (bvvp), Deutsche Psychotherapeutenvereinigung (DPtV) und die Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP). Sie werden inzwischen von 25 weiteren Verbänden der Psychotherapeuten unterstützt. „Die breite Gemeinsamkeit der Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie weiterer Unterstützer aus der Bevölkerung sind ein starkes Signal“, betonen die Vertreter der Verbände.
Bis zum 13. Dezember 2018 können weitere Voten für die Petition abgegeben werden. Der Bundestag berät in der ersten Lesung am selben Tag den Gesetzentwurf. Die Verbandsvertreter wollen die Stimmen vor den Beratungen dem Vorsitzenden des Petitionsausschusses übergeben. Die Petentin Ariadne Sartorius und alle Mitstreiter fordern dringend ein Einlenken der Politik.
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