15.000 Herzen in Deutschland seit 1969 transplantiert

Frankfurt am Main – In Deutschland sind seit 1969 bislang 15.000 Herzen transplantiert worden. Die Herztransplantation sei inzwischen eine Routineoperation geworden, die trotzdem sehr anspruchsvoll bleibe, teilten die Deutsche Stiftung Organtransplantation und die Deutsche Transplantationsgesellschaft heute mit.
Am 3. Dezember 1967 hatte der südafrikanische Chirurg Christiaan Barnard weltweit erstmals erfolgreich eine Herztransplantation vorgenommen. Am 13. Februar 1969 fand die erste Übertragung eines Herzens in Deutschland statt.
Die Ergebnisse waren aber insgesamt ernüchternd, so dass dieser Eingriff mehr als zehn Jahre lang nicht mehr vorgenommen wurde. Erst seit 1981 nahm die Herztransplantation angesichts deutlich verbesserter Ergebnisse, insbesondere durch neue Immunsuppressiva, zunächst in Nordamerika und Europa wieder Fahrt auf.
„Eine Herztransplantation ist nach wie vor die am besten geeignete Therapie, um schwer herzkranken Menschen im letzten Stadium ihrer Erkrankung das Leben zu retten“, erklärte Jan Gummert, Vorsitzender der Kommission Herz/Lunge der Deutschen Transplantationsgesellschaft. Die große Herausforderung bestehe im perfekten Zusammenspiel der vielen, am Verfahren beteiligten Fachdisziplinen.
Wenn kein passendes Spenderorgan zur Verfügung stehe, böten künstliche Unterstützungssysteme zwar heute eine akzeptable Lebensqualität, um die Wartezeit auf ein Herz zu überbrücken. „Als vollwertiger Ersatz für ein Spenderherz eignen sich aber auch die modernen Unterstützungssysteme nicht.“
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 wurden 201 Herzen transplantiert, 684 Patienten standen Ende Juli auf der Warteliste für ein Herz.
Der Vorstand der Stiftung Organtransplantation, Axel Rahmel, erinnerte daher daran, dass der positiven Zahl von mittlerweile 15.000 erfolgten Herztransplantationen nach wie vor ein wesentlich höherer Bedarf an Spenderherzen gegenüberstehe. Er sprach sich deshalb für die Einführung einer Widerspruchslösung bei der Organspende aus, um die Zahl der Spender zu erhöhen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: