Ärzteschaft

2.300 Praxen in Schleswig-Holstein bieten Infektsprechstunden an

  • Dienstag, 5. Mai 2020
/picture alliance, Bernd Thissen
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Bad Segeberg – In Schleswig-Holstein bieten mittlerweile rund 2.300 Praxen sogenannte Infektsprechstunden an. Darauf hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) des Bundes­lan­des hingewiesen. In diesen Praxen werden Regelpatienten von solchen, die Symptome einer möglichen COVID-19-Erkrankung aufweisen, räumlich oder zeitlich voneinander getrennt.

„Es ist wichtig, dass wir den Menschen die Angst nehmen, sich in einer Praxis anstecken zu können, und zur Regelversorgung zurückkehren“, sagte die KV-Vorstandsvorsitzende Monika Schliffke.

Viele Praxen haben laut KV sogar bauliche Veränderungen vorgenommen, so dass sie Patienten in getrennten Bereichen betreuen können. Andere Praxen haben ihre Organi­sation so umgestellt, dass die unterschiedlichen Patientengruppen zu verschie­denen Zeiten ihren Arzt besuchen.

„Die Infektsprechstunden sind ein wichtiger Schritt, damit Patienten mit Infektzeichen nicht auf solche Patienten treffen, die aus anderen Gründen die Praxis aufsuchen. Gerade die chronisch erkrankten Menschen müssen aber von ihrem Arzt dauerhaft betreut und behandelt werden“, sagte Schliffke.

Die KV-Vorstandsvorsitzende wies daraufhin, dass der Bedarf an Schutzausrüstung weiter hoch sei. „Bisher können wir gerade einmal den Mindestbedarf decken“, sagte sie.

Auch in anderen Bundesländern trennen die niedergelassenen Ärzte die Infektpatienten konsequent von den übrigen Besuchern der Praxis.

So waren in Rheinland-Pfalz bis zum 27. April mehr als 600 Vertragsärzte dem Aufruf der KV gefolgt, sich in speziellen Coronaambulanzen oder Coronasprechstunden um positiv getestete COVID-19-Patienten, Coronaverdachtsfälle sowie Personen mit Infekt-Sympto­men wie Atemnot, trockenem Husten und Fieber zu kümmern.

„Unser Anliegen ist es, diese Menschen aus dem Regelbetrieb der Praxen herauszuhalten und damit Patienten mit anderen Erkrankungen die Sicherheit zu geben, bedenkenlos ihre ambulanten Ärzte aufsuchen zu können“, sagt der Vorsitzende des Vorstands der KV Rheinland-Pfalz, Peter Heinz.

hil

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