Ausland

AlQodmani neue Präsidentin des Weltärztebunds

  • Montag, 16. Oktober 2023
Auf Twitter teilte das @EAT-Forum ein Foto von Lujain AlQodmani bei ihrer Antrittsrede. /Screenshot, DÄ
Auf Twitter teilte das @EAT-Forum ein Foto von Lujain AlQodmani bei ihrer Antrittsrede. /Screenshot, DÄ

Kigali – Lujain AlQodmani ist neue Präsidentin des Weltärztebundes (World Medical Association, WMA). Die ehemalige Direktorin für internationale Beziehungen der Kuwait Medical Association tritt die Nachfolge von Osahon Enabulele an, der das Amt seit Oktober 2022 innehatte.

„Geschlechtergerechtigkeit in der Gesundheitsversorgung ist nicht nur ein Ziel, sondern eine Notwendigkeit“, sagte AlQodmani bei der WMA-Generalversammlung, die vom 4. bis 7. Oktober 2023 im ruandischen Kigali tagte. Es sei von wesentlicher Bedeutung, die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Menschen zu gewähr­leisten und niemanden zurückzulassen.

Neben dem Thema Geschlechtergerechtigkeit, das die Aspekte weibliche Genitalverstümmelung, einge­schränk­ter Bildungszugang für Mädchen und Kinderehen einschließt, benannte AlQuodmani eine Reihe weiterer wichtiger Themenfelder für ihre Präsidentschaft 2023/2024.

Dazu zählen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit, der Umbau der Nahrungsmittelin­dus­trie, die Forderung nach „Universal Health Coverage“, die ethischen Auswirkungen von aufkommenden Medi­zin­technologien sowie die entscheidende Rolle der Jugend in Führungspositionen im Gesundheitswesen.

Einstimmig verabschiedet hat die Generalversammlung ihre überarbeitete Stellungnahme zur natürlichen Variation menschlicher Sexualität. Diese verurteilt sogenannte Konversionsmaßnahmen bei homo- und bi­sexuellen Menschen als unethisch und unterstreicht, dass Homosexualität und Bisexualität keine Krankheiten sind.

Mit der Verabschiedung in Ruanda, das an einige Länder grenzt, die eine resolute und menschenverachtende Gesetzgebung gegen Homo- und Bisexualität betreiben, setzt der Weltärztebund ein klares Zeichen für die Menschenrechte und eine adäquate Gesundheitsversorgung lesbischer, schwuler und bisexueller Menschen. Die Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der Stellungnahme wurde von der Bundesärztekammer geleitet.

In einer Mitteilung verurteilte der WMA auch die Terrorattacken der Hamas in Israel. Insbesondere setzt sich der WMA für die sofortige Freilassung der Geiseln und für ihre medizinische Versorgung ein. „Das Leben unschuldiger Menschen steht auf dem Spiel und es müssen alle Anstrengungen unternommen werden, um ihre sichere und schnelle Rückkehr zu ihren Familien zu gewährleisten“, sagte WMA-Präsidentin AlQodmani.

EB

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