Politik

Affenpocken: Wie viel Imvanex zur Verfügung steht

  • Dienstag, 5. Juli 2022
/Bavarian Nordic
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Berlin – In Deutschland starten dieser Tage erste Impfungen mit Imvanex gegen Affenpocken. In Hamburg, Nieder­sach­sen oder Sach­sen sind bereits erste Immunisierungen erfolgt. Nordrhein-Westfalen und Berlin wollen diese Woche damit begin­nen. Weitere Bundesländer wie Bayern, Brandenburg, Rheinland-Pfalz oder das Saarland möchten folgen.

Imvanex ist eigentlich gegen Pocken zugelassen, kann aber nach Empfehlung der Ständigen Impfkommission auch gegen Affenpocken eingesetzt werden. Eine Zulassung für Affenpocken ist beantragt. Derzeit überprüft die Euro­päi­sche Arzneimittelagentur (EMA), ob das Vakzin in der Europäischen Union für die Anwendung zu­gelassen wird.

Der Bund hatte im Mai 2022 die Bestellung von 240.000 Impfdosen Imvanex veranlasst. 40.000 Dosen dieser Bestellung sind hierzulande nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) bereits Mitte Juni in einer ersten Lieferung angekommen.

Zudem ist dem BMG zufolge mittlerweile eine weitere Impfstofflieferung mit 5.300 Dosen an­gekommen, die Deutschland über die Bestellung der Europäischen Union (EU) erhalten hat. Bis zur Mitte dieser Woche sollen davon mehr als 30.000 Impfdosen an die Bundesländer ausgeliefert wer­den, erklärte das BMG dem Deutschen Ärzteblatt auf Nachfrage.

Die Organisation und Verimpfung ist Ländersache. Das Deutsche Ärzteblatt hat bei allen Bundes­län­dern nach­gefragt, wer die Impfstoffe verimpft und wie viel Impfstoff die Länder jeweils zur Verfü­gung haben.

Den größten Anteil erhält zunächst die Bundes­haupt­stadt. Berlin verzeichnet derzeit die meisten Affenpo­ckenfälle (761 Fälle, Stand 4. Juli) in Deutschland und bekam in einer ersten Lieferung 8.000 Impfdosen.

Diese Zahl könnte sich aber auch nochmal erhö­hen. „Aufgrund der besonderen Betroffenheit könnte Berlin bei Einverständnis aller Länder noch mehr Impfdosen erhalten“, sagte ein Spre­cher der Senatsverwaltung für Gesundheit.

Das bevölkerungsreichste Land Nordrhein-Westf­alen folgt mit 7.300 zugeteilten Dosen. 4.000 Impfdosen er­hält Baden-Württemberg, in Bayern sind es zwischen 3.500 und 3.800. Hamburg hat bereits 2.100 Impfdosen erhalten und wird bis Ende Juli eine zweite Lieferung mit weiteren 2.100 Dosen bekommen. Auch Hessen erhält noch einen größe­ren Anteil mit 2.000 Dosen, für Niedersachsen gibt es 1.200 Dosen.

Die anderen Bundesländer haben aufgrund geringer Affenpocken-Fallzahlen bislang alle weniger als 1.000 Impfdo­sen erhalten. Für Sachsen sind es 860, Rheinland-Pfalz 700, Schleswig-Holstein 400, Mecklenburg-Vorpom­mern 340, Brandenburg 240, Bremen 238, Saarland 220 und Thüringen 140 Dosen.

Sachsen-Anhalt gab keine konkrete Auskunft über die zugeteilte Zahl an Impfdosen, allerdings sei es dort eine Zahl im „niedrigen dreistelligen Bereich“.

Seit dem jüngsten Ausbruch der Affenpocken außerhalb ihres angestammten Verbreitungsgebietes sind welt­weit mittlerweile 5.322 im Labor bestätigte Infektionen gemeldet worden, teilte die Weltgesundheitsor­ga­nisa­tion (WHO) in Genf mit. Rund 85 Prozent der Fälle sind demnach in Europa aufgetreten. Für Deutschland verzeichnet das Robert-Koch-Institut aktuell 1242 Affenpockenfälle (Stand 5. Juli).

cmk

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