Ärzteschaft

Weitere Portalpraxis in Schleswig-Holstein gestartet

  • Montag, 16. Januar 2017

Rendsburg – Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) kooperiert mit der imland Klinik Rendsburg, um Patientenströme in Zukunft besser zu lenken. Ziel ist ei­ne optimierte Versorgung von Patienten, die sich mit gesundheitlichen Problemen in der Zentralen Notaufnahme des Krankenhauses vorstellen, aber allgemeinmedizinisch be­han­delt werden können.

Dazu ist die Anlaufpraxis des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der KVSH, in der nieder­ge­lassene Ärzte Patienten auch nach Schließung der normalen Sprechstunden ambulant behandeln, innerhalb des Krankenhauses in die Notaufnahme umgezogen.

Alle Patienten gelangen ab sofort an einen gemeinsamen Empfangstresen. Dort wird je nach Beschwerden entschieden. Wer ambulante Hilfe braucht, wird von den Ärzten des Bereitschaftsdienstes behandelt. Wer stationär aufgenommen werden muss, kommt in die Notaufnahme des Krankenhauses.

„Wir arbeiten gemeinsam daran, Patienten noch gezielter der medizinisch sinnvollen Ver­sorgungsebene zuzuführen“, sagte KVSH-Vorstandsvorsitzende Monika Schliffke. Wichtig sei, die immer knapper werdenden Ressourcen optimal zu nutzen. Denn immer wieder gingen Patienten mit leichten Erkrankungen direkt in die Notaufnahme der Klinik, statt sich in einer Arztpraxis oder – außerhalb der normalen Sprechzeiten – in der Anlauf­pra­xis des Bereitschafts­dienstes der KVSH behandeln zu lassen. Dadurch sei die Notauf­nah­­me überlastet.

„Durch die nun auch örtlich direkt mögliche Kommunikation und Zusammenarbeit er­hoff­en wir uns eine optimale Versorgung der Patienten“, verwies Petra Struve, Ärztliche Di­rek­torin der imland GmbH.

Die Kooperation zwischen ärztlichem Bereitschaftsdienst und Notaufnahme in Rends­burg ist das zweite Projekt dieser Art in Schleswig-Holstein. Seit mehr als drei Monaten kooperieren KVSH und Westküstenklinikum in Heide. Auch dort ist der Zentralen Notauf­nahme eine gemeinsame Anlaufstelle vorgeschaltet, die Patienten je nach Krankheitsbild entweder an die Ärzte des Bereitschaftsdienstes oder des Krankenhauses verweist.

Langfristiges verfolgt die KVSH das Ziel, sogenannte Portalpraxen an besonders stark frequentierten Klinik­standorten zu etablieren. Diese sollen als gemeinsame Einrichtung von Kliniken und KVSH auch während der normalen Sprechzeiten als erste Anlaufstelle dienen. Patienten, die sich in der Portalpraxis vorstellen, werden je nach Krankheitsbild ans Krankenhaus, an den ärztlichen Bereitschaftsdienst oder an einen Haus- oder Fach­arzt in der Umgebung verwiesen.

hil/sb

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