Ärzteschaft

46 Maserninfektionen im neuen Jahr gemeldet

  • Freitag, 16. März 2018

Berlin – In den ersten sieben Wochen des Jahres sind in Deutschland 46 Masernfälle gemeldet worden. Das geht aus einer Statistik impfpräventibler Erkrankungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor (Epidemiologisches Bulletin 10/2018, Seite 107). Im vergangenen Jahr waren es mit 145 Masernfällen deutlich mehr. Die meisten Fälle in diesem Jahr gab es danach mit 18 in Bayern, gefolgt von Hessen mit sechs Fällen sowie Baden-Württemberg und Berlin mit je vier Fällen. Datenstand der neuen beim RKI eingegangenen Zahlen ist der 7. März.

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) wies im Vorfeld ihrer Jahrestagung darauf hin, dass Deutschland bei der Masernelimination in Europa Schlusslicht ist. Auch andere Durchimpfungsraten zum Schutz vor Infektions­krankheiten ließen zu wünschen übrig. „Insgesamt beobachtet man in den westlichen Ländern eine Zunahme der Impfskepsis“, erläuterte die DGIM.

Die Fachgesellschaft macht deutlich, dass bei einer zu niedrigen Durchimpfungsrate die Herdenimmunität nicht mehr garantiert ist und sich vermeidbare Infektions­krankheiten verbreiten oder sogar wiederaufleben können. Da Impfungen bei Gesunden durchgeführt würden, sei von der Ärzteschaft eine besondere Sorgfalt zu fordern und strittige Punkte auch kritisch zu diskutieren, so die DGIM.

Die Fachgesellschaft hat Impfungen und Impfkritik zu einem Themenschwerpunkt auf ihrem Jahreskongress im April in Mannheim gemacht. Ein Expertensymposium dazu findet am 16. April 2018 von 12.30 bis 14 Uhr auf dem Kongress in Mannheim statt. „Die Risiko-Nutzen-Rechnung spricht eindeutig für Impfungen. Nur müssen die wissenschaftlich klaren Fakten die Menschen auch emotional erreichen“, betonte die Fachgesellschaft.

hil

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