550 Millionen Packungen gefälschte Medikamente beschlagnahmt
Paris - Bei einer großangelegten Razzia in 23 afrikanischen Ländern sind rund 550 Millionen Packungen gefälschte Medikamente beschlagnahmt worden. Die Anfang April beschlagnahmten Medikamente seien „potenziell gefährlich, sogar tödlich“ gewesen, teilte die Weltzollorganisation (WCO) gestern in Paris mit. Unter den Mitteln im Gesamtwert von 206 Millionen Euro seien falsche Antibiotika, Schmerzmittel, Diabetes- und Bluthochdruckmittel sowie Nahrungsergänzungsmittel gewesen.
Die Zollbehörden von Algerien, Südafrika, Angola, Benin, Kamerun, der Demokratischen Republik Kongo und weiteren afrikanischen Ländern waren an der gemeinsamen Aktion beteiligt. Laut OMD wurden die meisten Mittel in der Demokratichen Republik Kongo und Togo beschlagnahmt; die meisten gefälschten Medikamente seien aus Asien oder aus dem Nahen Osten geliefert worden.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation machen Fälschungen rund sechs bis 15 Prozent des weltweiten Medikamenten-Marktes aus. In Afrika liegt der Anteil gefälschter Medikamente je nach Land zwischen 30 und 70 Prozent. 1995 waren im Niger durch einen falschen Impfstoff gegen Meningitis 2.500 Menschen gestorben.
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