Glyphosat: EU-Parlament für Verbot, EU-Kommission für kürzere Zulassung
Straßburg – Nach dem Willen des EU-Parlaments soll das umstrittene Pestizid Glyphosat bis 2022 schrittweise verboten werden. Dafür sprach sich heute in Straßburg eine Mehrheit der Abgeordneten aus. Das Votum des EU-Parlaments ist allerdings nicht bindend. Am Ende entscheiden entweder die Mitgliedstaaten oder die EU-Kommission über die Zulassung, die Ende 2017 ausläuft.
Morgen berät ein Ausschuss mit Experten der EU-Länder über einen Vorschlag der EU-Kommission. Ursprünglich sah dieser vor, das Pestizid weitere zehn Jahre auf dem Markt zuzulassen. Heute erklärte die Kommission jedoch, sie wolle morgen eine Verlängerung von nur noch fünf bis sieben Jahren durchsetzen.
Ob es eine Abstimmung geben wird und wie sich die einzelnen Staaten positionieren, war zunächst unklar. Gibt es bis Ende des Jahres keine Mehrheit für eine Verlängerung, wäre Glyphosat im kommenden Jahr in der EU verboten.
Das Unkrautvernichtungsmittel, das auch auf deutschen Feldern eingesetzt wird, steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Eine Verlängerung der Zulassung ist deshalb sowohl auf EU-Ebene als auch zwischen den Mitgliedstaaten heftig umstritten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: