Dermatologen und Techniker Krankenkasse entwickeln Online-Sprechstunde
Hamburg – Eine Online-Video-Sprechstunde haben der Bundesverband Deutscher Dermatologen (BVDD) und die Techniker Krankenkasse entwickelt. Sie arbeiten dabei mit dem Startup-Unternehmen Patientus GmbH zusammen, das die Software dazu entwickelt hat.
„Wenn der Patient einmal in meiner Praxis war, reichen zur Nachkontrolle oft ein kurzer Blick und ein kurzes Gespräch – dafür muss sich künftig kein Patient mehr auf den Weg in meine Praxis machen“, erläutert Klaus Strömer, Präsident des BVDD und niedergelassener Dermatologe in Mönchengladbach. Patienten ersparten sich so Wege und Wartezeiten, Ärzte volle Wartezimmer.
„Das neue Angebot bietet für Wiederholungstermine eine Alternative zur normalen Sprechstunde“, sagte Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements. Für Ärzte bedeute dies den Einstieg in eine neue Form vergüteter Arbeit. Außerdem seien Online-Sprechstunden eine interessante Möglichkeit für Regionen ohne entsprechende medizinische Strukturen.
So funktioniert das System: Zu einem vorher vereinbarten Online-Termin loggt sich der Patient mit seinem Laptop oder PC über die Webseite www.patientus.de/login mit einer sechsstelligen Termin-Zugangsnummer ein und gelangt in das virtuelle Wartezimmer. Auf der anderen Seite sitzt der Arzt an seinem Bildschirm und ruft nacheinander die Patienten in seine virtuelle Praxis.
Damit niemand überrascht wird, zeigt ein Zähler die letzten zehn Sekunden an, bevor es losgeht. Nach dem Gespräch trennt der Patient die Verbindung, und der Arzt wendet sich dem nächsten Patienten zu. „Ärzte und Patienten benötigen keine zusätzliche Hard- oder Software. Ein PC oder Laptop mit Internetverbindung und einer handelsüblichen Webcam genügt, die Video-Sprechstunde funktioniert direkt im Browser“, erläutert der Patientus-Geschäftsführer Nicolas Schulwitz. Programm-Installationen oder besondere PC-Kenntnisse seien nicht notwendig.
Nach technischen Erprobungen laufen im Augenblick sogenannte Pre-Tests mit ausgewählten Arztpraxen bundesweit. Anschließend soll ein größer angelegtes Pilotprojekt folgen, bevor die Online-Sprechstunde in allen Praxen Einzug halten kann. Die TK vergütet jede Online-Sprechstunde ihrer Versicherten außerbudgetär.
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