Ärzteschaft

96,5 neue Niederlassungs­möglichkeiten für Ärzte in Berlin

  • Montag, 10. Februar 2020
/picture alliance, Monika Skolimowska
/dpa

Berlin – In Berlin gibt es 96,5 neue Niederlassungsmöglichkeiten für Ärzte. Das hat der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen beschlossen. Der Ausschuss nutzt dabei die Möglichkeiten der neuen Bedarfsplanungsrichtlinie, die am 1. Juli 2019 bundesweit in Kraft getreten ist.

„Die neuen Niederlassungsmöglichkeiten freuen uns. Wir werden alles daransetzen, dass diese Sitze besetzt werden“, sagte Burkhard Ruppert, stellvertretender Vorstandsvorsitz­ender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin.

Die meisten neuen Niederlassungsmöglichkeiten in der Hauptstadt bestehen für Haus­ärz­te (62,5 Sitze). Es folgen 21,5 Sitze für Gynäkologen, zwölf Sitze für Augen­ärzte und ein halber Sitz für Fachärzte für Innere Medizin und Rheumatologie bezieh­ungsweise Innere Medizin mit Schwerpunkt Rheumatologie.

Die neuen Niederlassungsmöglichkeiten gelten für ganz Berlin. Es ist deshalb bislang nicht festgelegt, in welchen Bezirken die neuen Sitze entstehen. Dies entscheidet der Zu­lassungsausschuss der gemeinsamen Selbstverwaltung für den Einzelfall.

Die KV Berlin hat dazu mit der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales und den Krankenkassen einen „letter of intent“ vereinbart. Ziel ist, dass die Arztsitze in Berlin möglichst dem Bedarf entsprechend verteilt sind.

Ruppert weist daraufhin, dass es in einigen Fachgruppen immer schwerer werde, Ärzte zu finden, die sich niederlassen wollen. Besonders betroffen seien die Hausärzte, von denen ein Drittel in Berlin 60 Jahre und älter sei.

Laut der KV werden in den kommenden fünf Jahren etwa 800 Hausärzte das Rentenalter erreichen. Nachfolger seien rar, weil viele junge Ärzte das Angestelltenverhältnis bevor­zugten.

Die KV kritisiert, dass es für die neuen Ärzte im System kein zusätzliches Geld von den Krankenkassen geben werde. „Bei aller Freude über die neuen Arztsitze bereitet uns die Gegenfinanzierung große Sorgen“, sagte Ruppert.

Wie solle man den Niedergelassenen erklären, dass es zwar eine gute Entwicklung sei, wenn durch Änderung der Bedarfsplanungszahlen mehr Arztsitze für Berlin vorgesehen seien, diese aber zu keinem Euro mehr in der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung führen würden. „Keine andere Berufsgruppe würde so etwas akzeptieren“, so Ruppert.

hil

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