US-Ärzte empfehlen Beschneidung
Washington – Die Beschneidung der Penisvorhaut ist medizinisch sinnvoll. Die Krankenversicherungen sollten den Eingriff daher übernehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die American Academy of Pediatrics (AAP) in einem aktuellen Report, über den die Zeitschrift Nature berichtet (doi:10.1038/488568a). „Der medizinische Vorteil überwiegt die Risiken den Eingriffs“, sagte Douglas Diekema von der University of Washington, Seattle.
Laut Nature wird die Empfehlung von solch gewichtiger Stelle wie der AAP die Beschneidungsraten weiter steigern. Schon jetzt liegen sie in den USA bei 55 Prozent und damit höher als in den meisten anderen Ländern.
Laut Diekema ist die medizinische Evidenz der Empfehlung zur Beschneidung aufgrund neuer Studien höher als in der Vergangenheit. Das sei vor allem randomisierten kontrollierten Studien aus Südafrika, Kenia und Uganda zu verdanken. Diese hätten ergeben, dass die Beschneidung von Männern, die Sex mit Frauen haben, das Risiko für eine HIV-Infektion senkt. Für Männer, die Sex mit Männern haben, gelte dies aber nicht. Die Studien aus Südafrika und Uganda hätten außerdem ergeben, dass die Beschneidung das Risiko für eine Infektion mit dem Humanen Papillomvirus und Herpes senkt.
Die AAP fand bei ihrer Analyse außerdem heraus, dass Beschneidungen auch die Häufigkeit von Harnröhren- und Blaseninfektionen sowie von Peniskarzinomen senkt. Die Nebenwirkungen der Beschneidung wie Blutungen und Infektionen beträfen rund zwei Prozent der Jungen, seien aber meist leicht zu behandeln. „Boys will be healthier if circumcised“, so das Fazit der AAP.
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