Nachfrage nach medizinischem Cannabis deutlich angestiegen

Berlin – Die Verordnung von medizinischem Cannabis ist seit einer Gesetzesänderung vor einem Jahr kontinuierlich gestiegen. Im vergangenen Jahr gaben die Apotheken rund 44.000 Einheiten Cannabisblüten auf Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) heute in Berlin mitteilte.
Dabei stieg die Zahl demnach von Quartal zu Quartal an. Laut einer von der ABDA veröffentlichten Auswertung des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts gaben die Apotheken im zweiten Quartal vergangenen Jahres auf 4.615 Rezepte 10.055 Einheiten ab, im vierten Quartal aber bereits 18.828 Einheiten bei 12.717 Rezepten.
Wie viele Patienten Cannabisblüten erhielten, wurde aus Datenschutzgründen nicht ermittelt. Die Zahlen legten aber die Vermutung nahe, „dass es inzwischen deutlich mehr sind als die etwa 1.000 Patienten, die vor dem Inkrafttreten des Gesetzes eine Ausnahmegenehmigung hatten“, erklärte der Präsident der Bundesapothekerkammer, Andreas Kiefer. Cannabisrezepturen seien also „zumindest teilweise im Versorgungsalltag angekommen“.
Das neue Cannabisgesetz war am 10. März 2017 in Kraft getreten. Ärzte können seitdem schwerkranken Patienten unter bestimmten Bedingungen medizinisches Cannabis zulasten der GKV verordnen.
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