Abschnitt der Nationalen Versorgungsleitlinie zu COPD aktualisiert

Berlin – Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat einen aktualisierten Abschnitt der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) zur chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) herausgegeben.
51 Fachleute aus 30 Organisationen haben sich daran beteiligt. In 70 Empfehlungen und mehreren Algorithmen beschreiben sie die bestmögliche sektorenübergreifende Versorgung von Menschen mit COPD.
Die Tabakentwöhnung hat für die Behandlung der COPD einen sehr hohen Stellenwert. Deshalb sollen alle rauchenden Patienten mit COPD laut Leitlinie ein Therapieangebot zur Tabakentwöhnung erhalten. Dies bestehe idealerweise in einer Kombination von verhaltenstherapeutischen und medikamentösen Maßnahmen.
Auch weitere nicht medikamentöse Therapiemaßnahmen sind laut Leitlinie sehr wichtig: Die Leitliniengruppe betont zum Beispiel, dass alle Menschen mit COPD in jedem Krankheitsstadium von einem entsprechend angepassten körperlichen Training profitieren.
Für die Langzeitbehandlung mit Medikamenten gibt es in der aktuellen NVL zwei Pfade – abhängig davon, ob die Betroffenen vorrangig starke Beschwerden haben oder häufig plötzliche Verschlechterungen erleben.
Grundlage der Behandlung sind langwirksame Anticholinergika und Beta-2-Sympathomimetika. Nur wenn Betroffene trotz einer entsprechenden Kombinationsbehandlung weiterhin akute Verschlechterungen erleben, kommen laut der Leitlinie inhalative Corticosteroide infrage.
Die Leitliniengruppe überarbeitet die NVL COPD in mehreren Schritten. Die nun vorliegende Teilpublikation der zweiten Auflage beinhaltet die „Definition und Epidemiologie“, „Diagnostik und Monitoring“, „Tabakentwöhnung“, „Nicht-medikamentöse Therapie“, „Medikamentöse Therapie“, „Medizinische Rehabilitation“ sowie „Versorgungskoordination“. Weitere Kapitel folgen im nächsten Schritt, darunter zum Beispiel „Exazerbation“ oder „Palliativmedizinische Versorgung“.
Die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) tragen das Programm für Nationale Versorgungsleitlinien gemeinsam. Die Redaktion hat das ÄZQ übernommen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: