Nikotin- und Tabakerzeugnisse: Gesetzliche Regulierung gefordert

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und die Deutsche Lungenstiftung (DLS) setzen sich für eine konsequente Regulierung neuer Nikotinprodukte ein. Hintergrund ist auch die Kritik der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass der Umgang mit derartigen Produkten in vielen Ländern bislang gesetzlich nur unzureichend geregelt ist.
Laut WHO-Report zeigen Studien beispielsweise, dass die Vielzahl verfügbarer Aromen eine wichtige Rolle beim E-Zigarettenkonsum von Kindern und Jugendlichen spielen. Auch Nikotinbeutel, die neuerdings auf den Markt drängen, sind für Jugendliche attraktiv. Die Tabakindustrie vermarktet diese Produkte als gesündere Alternative zum Tabakrauchen.
„Es gibt aber immer mehr Belege für schädliche Auswirkungen von elektronischen Nikotinabgabesystemen auf die Gesundheit“, warnte Wulf Pankow, DGP-Vertreter im Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR). So schädige der Konsum von E-Zigaretten nicht nur Herz-Kreislauf-System und Atemwege, sondern beeinträchtige auch die Hirnentwicklung von Jugendlichen.
Um gegenzusteuern, appellieren DGP und DLS für ein umfassendes Werbeverbot bereits ab 2022, eine wirksame Besteuerung, ein Nutzungsverbot von E-Zigaretten an allen Orten, an denen Rauchverbote bestehen, sowie ein Verbot von Aromastoffen, durch die insbesondere Jugendliche an den Nikotinkonsum herangeführt werden.
Die DGP setzt sich zudem für die Kostenübernahme von Tabakentwöhnungsprogrammen ein. Allein im vergangenen Jahr gab es über acht Millionen Todesfälle weltweit durch Tabak-assoziierte Erkrankungen wie Lungenkrebs, COPD, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Tuberkulose.
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