Ärzteschaft

Nikotin- und Tabakerzeugnisse: Gesetzliche Regulierung gefordert

  • Donnerstag, 5. August 2021
Junge Frau raucht E-Zigarette/dpa
dpa Symbolfoto rauchen mit EZigarette

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und die Deutsche Lungenstiftung (DLS) setzen sich für eine konsequente Regulierung neuer Nikotinprodukte ein. Hinter­grund ist auch die Kritik der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass der Umgang mit derartigen Produkten in vielen Ländern bislang gesetzlich nur unzureichend geregelt ist.

Laut WHO-Report zeigen Studien beispielsweise, dass die Vielzahl verfügbarer Aromen eine wichtige Rolle beim E-Zigarettenkonsum von Kindern und Jugendlichen spielen. Auch Nikotinbeutel, die neuer­dings auf den Markt drängen, sind für Jugendliche attraktiv. Die Tabakindustrie vermarktet diese Produkte als gesündere Alternative zum Tabakrauchen.

„Es gibt aber immer mehr Belege für schädliche Auswirkungen von elektronischen Nikotinabgabesyste­men auf die Gesundheit“, warnte Wulf Pankow, DGP-Vertreter im Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR). So schädige der Konsum von E-Zigaretten nicht nur Herz-Kreislauf-System und Atemwege, sondern beein­trächtige auch die Hirnentwicklung von Jugendlichen.

Um gegenzusteuern, appellieren DGP und DLS für ein umfassendes Werbeverbot bereits ab 2022, eine wirksame Besteuerung, ein Nutzungsverbot von E-Zigaretten an allen Orten, an denen Rauchverbote bestehen, sowie ein Verbot von Aromastoffen, durch die insbesondere Jugendliche an den Nikotinkonsum herangeführt werden.

Die DGP setzt sich zudem für die Kostenübernahme von Tabakentwöhnungspro­­grammen ein. Allein im vergangenen Jahr gab es über acht Millionen Todesfälle weltweit durch Tabak-assoziierte Erkrankungen wie Lungenkrebs, COPD, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Tuberkulose.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung