Abtreibungsgegner protestieren in Spanien

Madrid – Tausende Spanier sind am Samstag in Madrid gegen das Recht auf Abtreibung auf die Straße gegangen. Unter Rufen wie „Jedes Leben zählt!“ schwenkten sie weiße Fahnen. Die Abtreibungsgegner drohen damit, den konservativen Regierungschef Mariano Rajoy bei der Parlamentswahl im November abzustrafen, weil er nicht an seinem Versprechen festgehalten hatte, strengere Abtreibungsgesetze durchzudrücken.
Rajoy hatte vor seiner Wahl 2011 versprochen, das Recht auf Abtreibung einzuschränken. Angesichts der Uneinigkeit in seiner Partei ließ er im September aber die Reformpläne fallen. Justizminister Alberto Ruiz-Gallardón, der die Reform ausgearbeitet hatte, trat daraufhin aus Protest zurück.
Laut den Plänen sollte das allgemeine Recht auf Abtreibung in den ersten 14 Schwangerschaftswochen abgeschafft werden, das in weiten Teilen Europas Standard ist. Stattdessen sollte ein Schwangerschaftsabbruch nur noch bei Vergewaltigung erlaubt werden sowie in dem Fall, dass eine ärztlich attestierte Gefahr für die körperliche oder geistige Gesundheit der Mutter besteht.
Im vergangenen Monat hatte die Regierung eine neue Gesetzesreform angekündigt, wonach Jugendliche unter 18 Jahren nur mit Zustimmung der Eltern einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen können. Den Abtreibungsgegnern geht dies nicht weit genug.
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