Medizinische Versorgung ankommender Flüchtlinge in Berlin desolat

Berlin – Neuankommende Flüchtlinge in Berlin erhalten keine adäquate medizinische Versorgung – diese sei vielmehr „als desolat zu bezeichnen“, kritisiert die Ärztekammer des Landes. Neu in Berlin ankommende Flüchtlinge würden aufgrund fehlender Kapazitäten beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) über Tage nicht als Asylsuchende registriert. „Dies führt aktuell zu Obdachlosigkeit und fehlender medizinischer Versorgung der zum Teil schwer traumatisierten und kranken Flüchtlinge“, hieß es aus der Kammer. Die hygienischen Bedingungen der in der Nähe des LaGeSo campierenden und wartenden Flüchtlinge seien „prekär und beispiellos“.
Als Sofortmaßnahmen fordert die Kammer:
Eine ausreichende primärärztliche Versorgung direkt bei den Flüchtlingen auf dem Gelände des LaGeSo.
Eine ausreichende Versorgung mit Nahrungsmitteln und Getränken.
Ein Medikamentenbudget, das eine adäquate medizinische Versorgung ermöglicht.
Schutz vor schlechten Witterungsverhältnissen.
Hygienische Mindeststandards auf dem Gelände des LaGeSo, also genügend Toilettenanlagen, Waschgelegenheiten, Duschen sowie Bereitstellung von Hygieneartikeln und Mitteln zur Versorgung von Babys.
Mehrsprachliche Informationen und entsprechende Dolmetscherleistungen.
Die schnelle Identifizierung besonders schutzbedürftiger Personen.
„Die angespannte Situation erfordert schnelles Handeln. Die Ärztekammer Berlin steht mit der von ihr vertretenen Ärzteschaft zur Verfügung, um Hilfe zu leisten“, hieß es aus der Kammer.
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